Chip-Unternehmen aus den USA, Japan, den Niederlanden, Südkorea und anderen Ländern haben große Stände auf der laufenden sechsten Ausgabe der China Internationale Import Expo (CIIE) in Shanghai aufgebaut. Ihre große Präsenz spiegelt Experten zufolge ihren Enthusiasmus wider, den größten Halbleitermarkt der Welt zu erschließen.
Trotz einiger Stimmen, die eine geopolitisch bedingte "De-Coupling“ (Abkopplung) oder ein „De-Risking" (Risikominderung) in der Technologie fordern, bestehe ein Konsens darüber, dass eine globale Zusammenarbeit für die Halbleiterindustrie unerlässlich sei. Chinas Attraktivität werde mit seinem zunehmenden Einfluss in der globalen Halbleiterindustriekette nur noch weiter wachsen, fügten sie hinzu.
Shen Bo, Senior Vice-President des niederländischen Halbleiterausrüsters ASML, sagte in einem Exklusivinterview mit China Daily, dass China nach wie vor einer der wichtigsten Märkte für das Unternehmen sei und sein Geschäft vor Ort in diesem Jahr „sehr schnell" gewachsen sei. Das Unternehmen, das bereits zum fünften Mal an der CIIE teilnimmt, teilte mit, dass es in diesem Jahr mehr als 200 neue Mitarbeiter in China eingestellt habe, und auch der Plan für lokale Neueinstellungen im nächsten Jahr 2024 dürfte ähnlich umfangreich sein. Im dritten Quartal trug der chinesische Markt zu 46 Prozent des Gesamtumsatzes von ASML bei - gegenüber 24 Prozent im zweiten Quartal 2023.
Zhou Bing, Vizepräsident des US-Unternehmens Intel, das bei allen sechs Ausgaben der CIIE anwesend war, sagte: „Der chinesische Markt ist von großer Bedeutung für die globale Entwicklung von Intel." Intel hoffe, die Entwicklung der aufkeimenden digitalen Wirtschaft Chinas unterstützen zu können. Das Unternehmen habe eine sehr umfassende Geschäftspräsenz in China, einschließlich großer Produktionsanlagen in Chengdu in der südwestchinesischen Provinz Sichuan, und eines Forschungs- und Entwicklungszentrums (F&E) in Shanghai, berichtete Zhou.
Beim Besuch der Stände ausländischer Unternehmen auf der CIIE sagte Handelsminister Wang Wentao, dass alle Versuche, die globalen Industrie- und Lieferketten zu unterbrechen, unhaltbar seien und die technologische und innovative Entwicklung letztlich nur untergraben würden. Chinas riesiger Markt habe den Unternehmen wirtschaftliche Vorteile gebracht und die Technologie nachhaltig gemacht, betonte Wang und äußerte die Hoffnung, dass ausländische Unternehmen weiterhin intensiv zur Entwicklung des chinesischen Marktes beitragen werden.
Als weltgrößter Chipmarkt kaufe das chinesische Festland mehr als die Hälfte der weltweiten Halbleiter, die dann zu technischen Produkten zusammengesetzt werden, um entweder wieder re-exportiert oder direkt auf dem heimischen Markt verkauft zu werden, gab das Beratungsunternehmen Daxue Consulting bekannt.