Intensive Gespräche auf hoher Ebene zwischen Beijing und Washington haben Experten zufolge in der internationalen Gemeinschaft die Erwartung geweckt, dass sich die Beziehungen zwischen China und den USA trotz der noch bestehenden Herausforderungen stabilisieren werden. Die Gespräche zeigen ihrer Ansicht nach die Absicht der beiden Länder, ihre Beziehungen wieder in die richtige Bahn zu lenken, um Divergenzen zu bewältigen und eine Abwärtsspirale in den bilateralen Beziehungen zu verhindern.
In seiner Rede auf dem sechsten jährlichen „Bloomberg New Economy Forum“ in Singapur sagte der chinesische Vizepräsident Han Zheng am Mittwoch, dass die bedeutenden Interaktionen zwischen den beiden Ländern ein positives Signal für die Verbesserung der Beziehungen zwischen China und den USA gesetzt hätten. Eine stabile und bessere Beziehung zwischen China und den USA sei das gemeinsame Bestreben der Menschen in beiden Ländern und der internationalen Gemeinschaft.
Seit Mai hat sich der Austausch auf hoher Ebene zwischen China und den USA spürbar beschleunigt: Nach den Besuchen von US-Außenminister Antony Blinken, Finanzministerin Janet Yellen und Handelsministerin Gina Raimondo in China in diesem Jahr haben die hochrangigen Kontakte zwischen beiden Ländern in letzter Zeit weiter zugenommen. So besuchte etwa der chinesische Außenminister Wang Yi Ende letzten Monats die USA, während Vizeministerpräsident He Lifeng von Mittwoch bis Sonntag ebenfalls in die USA reiste.
Das erste Treffen der chinesisch-amerikanischen Wirtschaftsarbeitsgruppe, das am 24. Oktober per Videoübertragung stattfand, trug dazu bei, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu stärken und makroökonomische und finanzpolitische Missverständnisse zu minimieren. Zur Wiederaufnahme der militärischen Kontakte mit China entsandte das Pentagon außerdem Delegierte zum Beijinger Xiangshan-Forum, einer hochrangigen Sicherheits- und Verteidigungsplattform für den internationalen Austausch, das vom 29. bis 31. Oktober stattfand.
Imran Khalid, ein freiberuflicher Kolumnist für internationale Angelegenheiten, sagte, dass sich diese beschleunigte Interaktion als stabilisierende Kraft erweise, die zumindest die Verschlechterung der entscheidenden bilateralen Beziehungen der beiden Länder aufhalte. Die laufenden Entwicklungen in den Beziehungen zwischen China und den USA würden zeigen, dass sich zwischen diesen beiden „Global Players“ eine ermutigende Entwicklung vollziehe und beide Seiten sich immer stärker für die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und die Verbesserung der Zusammenarbeit einsetzen würden, so Khalid.