Die chinesische Lieferkette für Autos mit neuer Energie (NEV) strebt trotz der jüngsten Verschärfung der behördlichen Auflagen für chinesische E-Fahrzeuge aktiv eine verstärkte Zusammenarbeit mit globalen Partnern an.
„Wir haben stets eine offene und kooperative Haltung und arbeiten Hand in Hand mit globalen Partnern, um gemeinsam Marktaussichten zu erkunden“, sagte Victor Yang, Vizepräsident des großen chinesischen Automobilherstellers Zhejiang Geely Holding Group, auf der laufenden China International Supply Chain Expo (CISCE) in Beijing.
Die CISCE ist die weltweit erste Lieferketten-Messe auf nationaler Ebene. Bei Ansprache der Eröffnungszeremonie rief der chinesische Ministerpräsident Li Qiang zu einer verstärkten globalen Zusammenarbeit im Bereich der Industrie- und Lieferketten auf.
China ist der größte NEV-Markt der Welt. Allerdings geriet der NEV-Sektor des Landes in letzter Zeit zunehmend unter regulatorische Beobachtung, als die EU im Oktober eine Antisubventionsuntersuchung gegen chinesische Elektrofahrzeuge einleitete. Der chinesische Verband der Automobilhersteller bezeichnete die Untersuchung als einen offensichtlichen Akt des Protektionismus.
Trotzdem blicken die NEV-Hersteller bzw. Zulieferer positiv in die Zukunft, was die Kooperation mit globalen Partnern angeht.
Ningbo Shanshan Co Ltd, ein chinesischer Hersteller von Lithium-Batterie-Materialien, gab im September Pläne bekannt, bis zu 1,28 Milliarden Euro in den Bau einer neuen Produktionsstätte zu investieren. Gleichzeitig wolle es seine Präsenz weltweit ausbauen, um sich gut in die globale Automobilbranche zu integrieren, so Zheng Ju, Vorsitzender des Unternehmens.
Shenzhen Colibri Technologies Co Ltd ist ein Anbieter von Automatisierungs- und Prüfanlagen für die Montage von Batteriemodulen und hat u.a. Niederlassungen in Thailand und Singapur. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 habe sich das Unternehmen auf die globale Expansion konzentriert, sagte Gang Wei, Leiter der Marketingabteilung. Im vergangenen Jahr haben die Einnahmen aus dem Exportgeschäft etwa ein Fünftel des Gesamtumsatzes ausgemacht.
Zhang Shaogang, stellvertretender Vorsitzender des China Council for the Promotion of International Trade, hob hervor, dass die chinesische Automobilindustrie über ein komplettes Industriekettenfundament von Nachfrage bis Angebot verfüge. Bemerkenswerten Vorteilen gebe es vor allem in Bereichen wie der neuen Energiebatterietechnologie und dem Intelligenzniveau.
„Dies hat China von einem großen Autokonsumenten zu einem wichtigen Mitspieler in der Automobiltechnologie vorangetrieben“, so Zhang.
Chen Yudong, Präsident von Bosch China, sagte im Laufe der Messe, Bosch habe von der Wachstumsrate und der Entwicklungsqualität der chinesischen Automobilindustrie stark profitiert.
„Als Teil der chinesischen Lieferkette hat auch Bosch von dieser Transformation, Modernisierung und dynamischen Entwicklung profitiert“, so Chen.
Song Gang, Vizepräsident der Fertigung von Tesla Inc, sagte, dass das Unternehmen seit über einem Jahrzehnt mit vielen chinesischen Unternehmen zusammenarbeite.
„Der Erfolg von Tesla in China ist zu einem großen Teil der Erfolg unserer chinesischen Lieferkette“, sagte Song. „Tesla wird seine Präsenz in China weiter vertiefen, seine Investitionen konsequent verstärken und eine effiziente und hochwertige Lieferkette aufbauen.“