Der Spot-Goldpreis stieg am Montag im frühen asiatischen Handel auf ein Rekordhoch und überschritt die Marke von 2.100 US-Dollar pro Unze. Experten sagten weitere Höchststände voraus, da der weltweite Ansturm auf Gold angesichts der wachsenden Erwartungen auf Zinssenkungen in den USA Anfang nächsten Jahres noch anhalten könnte.
Die Preise für Gold-Futures erreichten ebenfalls ein Rekordhoch. Die Benchmark COMEX-Goldfutures übertrafen beispielsweise die Marke von 2.150 US-Dollar pro Unze, was einem Tagesanstieg von über 3 Prozent entspricht. COMEX ist die Abkürzung für die „Commodity Exchange Inc“, einem Handelsplatz für Termin- und Optionsgeschäfte in den USA.
Die Preise für Goldschmuck großer chinesischer Marken wie Chow Tai Fook überstiegen am Montag 630 Yuan pro Gramm.
Li Ting, Leiter der Abteilung für Anlageberatung bei Tongguan Jinyuan Futures, sagte, die schwächelnde US-Wirtschaft sei einer der Gründe für den Anstieg der Goldpreise.
Die Anleger würden ihm zufolge darauf wetten, dass die Federal Reserve (Fed) in der ersten Hälfte des nächsten Jahres eine frühzeitige Zinssenkung vornehmen wird, was den kontinuierlichen Anstieg des Goldpreises vorantreibe.
Wu Zijie, Edelmetallanalyst bei Jinrui Futures, sagte, dass auch die Stimmung für sog. „sichere Häfen“ (mit „safe-haven“ sind sichere Anlageoptionen mit wenig Risiko gemeint) den Goldpreis auf neue Höchststände treibe. Die anhaltende Konjunkturschwäche in den USA und die geopolitischen Konflikte in Osteuropa und im Nahen Osten hätten die weltweiten wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten erhöht, was in der Folge zu einer verstärkten Nachfrage nach diesen sicheren Häfen beitrage und zu einem erhöhten Bedarf an Gold als Wertaufbewahrungsmittel führe.
Everbright Securities prognostiziert, dass sowohl der Goldpreis als auch goldbezogene Aktien in der ersten Hälfte des Jahres 2024 einen Aufwärtstrend erleben werden. Der Goldpreis dürfte demnach auch im nächsten Jahr Rekorde erzielen.
Daten des Weltgoldrates (World Gold Council) zeigen, dass die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen in China im dritten Quartal trotz steigender Goldpreise auf 82 Tonnen angestiegen ist, was einen bemerkenswerten Anstieg um 66 Prozent im Quartalsvergleich und um 16 Prozent im Jahresvergleich gegenüber dem hohen Niveau im dritten Quartal 2022 bedeutet. Dies sei das stärkste dritte Quartal seit 2018 und übertreffe den Fünfjahresdurchschnitt von 64 Tonnen und den Zehnjahresdurchschnitt von 61 Tonnen deutlich. Insgesamt erreichte die chinesische Nachfrage nach Goldbarren und -münzen in den ersten neun Monaten 197 Tonnen - 26 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bei Goldschmuck belief sich die chinesische Gesamtnachfrage im dritten Quartal auf 154 Tonnen, was einem Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. In den ersten neun Monaten erreichte die chinesische Gesamtnachfrage nach Goldschmuck 481 Tonnen, was einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.