In den letzten Jahren hat China die Entwicklung neuer Energien beschleunigt, um den Klimawandel und andere ökologische Herausforderungen zu bewältigen. In der Folge hat sich das Land stetig in Richtung eines sauberen, kohlenstoffarmen Energiesystems bewegt.
Im vergangenen Jahr lieferten saubere Energiequellen 25,9 Prozent des gesamten Energieverbrauchs des Landes – 8,9 Prozentpunkte mehr als 2012. Gleichzeitg ist der Verbrauch von Kohle im gleichen Zeitraum von 68,5 Prozent auf 56,2 Prozent zurückgegangen.
Die installierte Leistung erneuerbarer Energien erreichte im Juni 1,3 Milliarden Kilowatt und übertraf damit erstmals die Kohle als Energieträger. Darüber hinaus sind Chinas installierte Gesamtkapazitäten zur Stromerzeugung aus Wasserkraft, Wind, Sonne und Biomasse die Nummer eins der Welt.
Der technologische Fortschritt und der großflächige Einsatz erneuerbarer Energien haben die Kosten für erneuerbare Energien in China in den letzten Jahren stark gesenkt.
Zahlen des Ministeriums für Ökologie und Umwelt zeigen, dass China 50 Prozent aller Windkraftanlagen und 80 Prozent der Photovoltaikanlagen an den Rest der Welt liefert. Im Jahr 2021 beliefen sich die Installationskosten für Photovoltaikanlagen weltweit auf etwa 80 Prozent des Wertes von 2010, während die Kosten für die Installation von Windkraftanlagen im gleichen Zeitraum um mindestens 35 Prozent gesunken waren.
Auch der Sektor der neuen Energiefahrzeuge des Landes hat in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum erlebt und sich im globalen Wettlauf um die Elektrifizierung von Autos einen Vorsprung verschafft.
Laut einer vom Ministerium für öffentliche Sicherheit veröffentlichten Statistik gibt es in China inzwischen etwa 16 Millionen Neue Energie-Fahrzeuge (New Energy Vehicle, NEVs), das ist die Hälfte der gesamten NEVs weltweit. Die Produktion und der Verkauf von NEVs des Landes stehen seit 2015 acht Jahre in Folge weltweit an erster Stelle.
Seinen ersten NEV-Entwicklungsplan hat China 2008 eingeführt. Die politischen Entscheidungsträger sowohl auf zentraler als auch auf lokaler Ebene haben die Entwicklung des Sektors seither solide und konsequent unterstützt.
Die Provinz Anhui ist ein typisches Beispiel für den Erfolg dieser Politik. Anhui war eine der Provinzen, in denen NEVs entwickelt wurden, und hat lange Zeit politische Anreize genutzt, um das Wachstum der Branche anzukurbeln. Heute ist die Provinz Heimat von Autoherstellern wie Chery und Nio.
Im vergangenen Jahr lag Chinas CO2-Emissionsintensität – die Kohlendioxidemissionen pro BIP-Einheit – um 50,8 Prozent niedriger als 2005, was auf die robuste Entwicklung von erneuerbaren Energien zurückzuführen ist.
Die Anwendung neuer Energien hat auch zur Verbesserung der Luftqualität beigetragen. Von 2013 bis zum vergangenen Jahr wurde die Konzentration von PM2,5, einem wichtigen Indikator für die Luftverschmutzung, um 57 Prozent gesenkt. Damit ist eines der größten Umweltprobleme gelöst, das China seit langem geplagt hat.