Bau von Werk in Frankreich zeigt Huaweis Engagement in Europa

Die geplante Fabrik von Huawei Technologies in Frankreich zeige dessen Engagement, den europäischen Markt trotz Herausforderungen und geopolitischer Unsicherheiten mit Offenheit zu bedienen, sagten Experten.

Zhang Minggang, stellvertretender Generaldirektor von Huawei Frankreich, hatte zuvor France Inter, einem großen französischen öffentlich-rechtlichen Radiosender und Teil von Radio France, ein Videointerview gegeben. In ihm sagte er, dass das Werk mit einer Investition von 200 Millionen Euro voraussichtlich Ende 2025 betriebsbereit sein werde.

Dem stellvertretenden Generaldirektor zufolge wird das Werk in der Stadt Brumath, nördlich von Straßburg, 500 lokale Arbeitsplätze schaffen.

Huawei verkündete im Jahr 2020, dass die Fabrik jährlich Mobilfunktechniklösungen im Wert von einer Milliarde Euro für seine europäischen Kunden produzieren soll. Es ist das erste Werk des chinesischen Telekommunikationsausrüsters im Ausland.

Das Unternehmen sei aufgrund sogenannter nationaler Sicherheitsbedenken zunehmendem Druck seitens der Vereinigten Staaten und einiger ihrer Verbündeten in Europa ausgesetzt. Dies sagte Dong Yifan, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europäische Studien der in Beijing ansässigen China Institutes of Contemporary International Relations.

Der Bau einer Fabrik in Frankreich zeige jedoch die Offenheit von Huawei und sein Engagement, den europäischen Markt zu bedienen.

Huawei zufolge wird das Werk über ein Demozentrum verfügen, in dem die Produktion von Mobilfunk-Basisstationen, das Laden von Software und der Testprozess gezeigt werden. Das Zentrum wird Netzbetreibern, Regierungen und betroffenen Behörden offen stehen, was die positive Haltung von Huawei gegenüber Europas Forderung nach digitaler Souveränität unterstreicht.

Xiang Ligang, Generaldirektor der Information Consumption Alliance, einem Verband der Telekommunikationsbranche, sagte, Europa sei ein wichtiger Markt für Huawei. Der Kontinent werde von Firmengründer Ren Zhengfei als zweite Heimat des Unternehmens betrachtet.

Das Werk, das hoch automatisiert und intelligent sein werde, könne dazu beitragen, die technische Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie voranzutreiben. Außerdem könne es die Widerstandsfähigkeit der lokalen Lieferketten sowie der Infrastruktur stärken, so Xiang.

Die Fabrik ist Teil von Huaweis umfassenderem Plan, in Frankreich zu investieren. Dort ist das Unternehmen bereits seit 2003 vertreten.

Huawei hat auch andere Projekte angekündigt, um die digitale Transformation in Frankreich und die Entwicklung von Spitzentechnologien wie künstliche Intelligenz, Cloud Computing und 6G zu unterstützen. Angedacht ist zum Beispiel ein Forschungszentrum in Paris.