Als Folge der kontinuierlichen Öffnung Chinas steigt auch das Interesse und Vertrauen ausländischer Unternehmen am chinesischen Markt. Jüngst äußerten sich einige Führungskräfte aus dem Finanz- und Versicherungssektor über die positiven Aussichten für die Zusammenarbeit mit China.
Archivbild von Shanghai (Foto von VCG)
Die Investitionen in China seien für die Zukunft globaler Finanzinstitutionen von entscheidender Bedeutung, da die Möglichkeiten, die sich aus der Öffnung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ergeben, weiterhin umfangreich und vielversprechend seien, betonten internationale Führungskräfte und Experten.
Vor allem Sektoren wie Asset- und Wealth-Management (Vermögensverwaltung), Versicherungen und Pensionen sowie Green Finance und Digital Finance seien demnach für ausländische Finanzinstitutionen besonders attraktiv und die entsprechenden Investitionen in China könnten in diesem Jahr angesichts der wirtschaftlichen Erholung des Landes und der ebenfalls deutlichen Anzeichen für eine Erholung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und den USA an Fahrt gewinnen, prognostizierten sie.
Ihre Kommentare kamen, nachdem Xi Jinping, Generalsekretär des Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei Chinas, die Notwendigkeit betont hatte, die Öffnung auszuweiten, um die Effizienz und Kapazität bei der Verteilung der Finanzressourcen zu verbessern. Er machte diese Bemerkungen bei der Eröffnungszeremonie einer Studientagung, an der Beamte auf Provinz- und Ministerebene am 16. Januar teilnahmen und bei der es um die Förderung einer qualitativ hochwertigen Entwicklung im Finanzsektor ging.
„Als globales Unternehmen ist es für unsere Zukunft wirklich entscheidend, in China zu investieren und sich dort zu engagieren“, erklärte Paul Murray, CEO des Lebens- und Krankenrückversicherungsbereichs von Swiss Re, einem weltweit führenden Rückversicherungsunternehmen. Im Gegensatz zu Europa und den Vereinigten Staaten verzeichne China einen rasanten Anstieg der Versicherungsnachfrage aufgrund des robusten Wirtschaftswachstums und der wachsenden Bevölkerungsgruppe mit mittlerem Einkommen, so Murray.
Ähnlich äußerte sich He Xin, Chief Country Officer (CCO) der Societe Generale für China und CEO der Societe Generale (China) Ltd. Er teilte mit, dass die französische internationale Bankengruppe weitere Pläne erwäge, um vom Wachstum des chinesischen grünen Finanzsektors sowie des Vermögensverwaltungssektors zu profitieren: „Wir sehen ein enormes Entwicklungspotenzial auf dem chinesischen Markt für Vermögensverwaltung“, sagte er, da sich die Verteilung des Vermögens der chinesischen Haushalte allmählich vom Immobilienmarkt auf Finanzprodukte verlagern würde.
Der Optimismus dieser Führungskräfte spiegelt die Attraktivität des chinesischen Finanzsektors für globale Finanzinstitute gut wider. Seit China im Jahr 2020 die Eigentumsbeschränkungen in der Fondsmanagement- und Wertpapierbranche aufgehoben hat, sind bereits drei Wertpapierunternehmen mit vollständiger ausländischer Beteiligung und neun vollständig in ausländischem Besitz befindliche Fondsmanagementunternehmen zur Geschäftstätigkeit in China zugelassen worden.
Die Nationale Finanzaufsichtsbehörde versicherte am Samstag überdies, dass China ausländische Institutionen, die zum Beispiel über Expertise in Bereichen wie Vermögensverwaltung, Altenpflege, Gesundheitswesen und Veräußerung notleidender Vermögenswerte verfügen, bei der Geschäftsentwicklung in China weiter verstärkt unterstützen werde.
Sam Woods, stellvertretender Gouverneur für den Regulierungsbereich der Zentralbank des Vereinigten Königreichs (Bank of England), sagte am Montag bei einer Veranstaltung an der National School of Development der Peking-Universität, dass Chinas finanzielle Öffnung den Banken beider Länder die Möglichkeit biete, sich gut zu entwickeln. Anstrengungen zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit bei der Regulierung seien daher von wesentlicher Bedeutung.