Ein Mitarbeiter von CGN New Energy Holdings inspiziert Solarmodule in einem Kraftwerk in Golmud in der Provinz Qinghai. [Foto/Xinhua]
Chinas kumulierte installierte Stromerzeugungs-Kapazität aus neuer Energie wird in diesem Jahr voraussichtlich zum ersten Mal die von Kohle übertreffen, erwartet der China Electricity Council. Das Land sehe optimierte Stromversorgungskapazitäten und einen beschleunigten Übergang zu grünen Energiequellen, erklärte der Rat auf einer Pressekonferenz in Beijing am Dienstag.
Landesweit werde die installierte Stromerzeugungskapazität bis Ende dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um zwölf Prozent auf 3,25 Milliarden Kilowatt steigen, wobei der Anteil der nicht-fossilen Energiequellen voraussichtlich 1,86 Milliarden kW erreichen wird, was einem erhöhten Anteil von rund 57 Prozent an der Gesamtmenge entspricht, erklärte der Rat.
Die Solarstromkapazität soll bis Ende dieses Jahres 780 Millionen kW erreichen, gefolgt von der Windkraft mit 530 Millionen kW. Die installierte Leistung von Wind- und Solarenergie werde die von Kohlestrom übersteigen und etwa 40 Prozent der gesamten installierten Leistung ausmachen, hieß es.
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien am nationalen Stromverbrauch unterstreiche die dringende Notwendigkeit der Infrastrukturentwicklung und der strategischen Planung, um die nahtlose Integration sauberer Energie in die bestehende Netzinfrastruktur zu erleichtern, urteilte ein Analyst.
Der Anstieg der installierten Kapazität an erneuerbaren Energien erfordere einen strategischen Ansatz für den Energieverbrauch mit Schwerpunkt auf Netzoptimierung und Speicherlösungen, erklärte Lin Boqiang, Leiter des China Institute for Studies in Energy Policy an der Universität Xiamen.
Angetrieben von der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung im Land, werde China in diesem Jahr wahrscheinlich ein robustes Wachstum der Stromnachfrage verzeichnen. Der Stromverbrauch werde in diesem Jahr 9,8 Billionen Kilowattstunden erreichen, was einem Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche, erklärte der Rat.
Das Wachstum der Stromnachfrage werde durch die fortschreitende Elektrifizierung des Wohn- und Verkehrssektors sowie durch eine bemerkenswerte Ausweitung des Rechenzentrumssektors unterstützt, erörterte Dong Zengbo, stellvertretender Leiter des Statistik- und Rechenzentrums des China Electricity Council.
Es sei notwendig, die provinzübergreifende Stromübertragungskapazität zu erhöhen und gleichzeitig den Netzausbau zu beschleunigen, um einen ausreichenden Verbrauch von grünem Strom im Land zu gewährleisten, erklärte er.
Chinas Stromverbrauch, ein wichtiges Barometer für die Wirtschaftsaktivität, stieg im vergangenen Jahr auf 9,22 Billionen kWh, was einem Anstieg von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, inmitten der wirtschaftlichen Erholung, betonte Dong.
Im vergangenen Jahr stieg der Stromverbrauch der Primärindustrie um 11,5 Prozent, während der Stromverbrauch des sekundären und tertiären Sektors um 6,5 Prozent bzw. 12,2 Prozent zunahm. Der Stromverbrauch von Privathaushalten stieg leicht um 0,9 Prozent auf 1,35 Billionen kWh, teilte der Rat mit.