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Unaufhörliches Maschinenbrummen begleitet in der Fertigung von Dynapac (China) Compaction & Paving Equipment Co., Ltd. in der nordchinesischen Stadt Tianjin die Bemühungen der Arbeiter, eine Reihe von Aufträgen noch vor dem chinesischen Neujahr abzuschließen.
Das weltweit tätige Unternehmen, das auf die Herstellung von Verdichtungsgeräten spezialisiert ist, gehört zur französischen Fayat-Gruppe. Der Konzern ist seit über 20 Jahren auf dem chinesischen Markt aktiv und hat die bemerkenswerte Entwicklung der chinesischen Infrastruktur über die Jahrzehnte praktisch miterlebt.
„Der chinesische Markt ist riesig und vielfältig. Das Jangtse-Delta, die Region Beijing-Tianjin-Hebei und die westlichen Regionen weisen jeweils unterschiedliche Terrains, Klimazonen und Kulturen auf“, weiß Bo Xinyan, Geschäftsführerin von Dynapac China.
„Unternehmen können sich innerhalb dieses einzigen Landes über verschiedene Geschäftsmodelle aus der ganzen Welt informieren, was viele Möglichkeiten für globale Unternehmen wie unseres bietet und uns hilft, zu lernen, wie wir unsere Geschäftstätigkeit in anderen Ländern ausbauen können“, erklärt die Managerin.
Tatsächlich hat die Vielfalt des chinesischen Marktes in den letzten Jahren immer mehr französische Investoren angezogen.
In der Tianjin Binhai New Area, dem ersten neuen Gebiet im Norden Chinas auf nationaler Ebene, sind rund 40 von Frankreich finanzierte Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern registriert, die im Jahr 2023 einen Gesamtumsatz von 10,5 Milliarden Yuan (etwa 1,5 Milliarden US-Dollar) erwirtschaften. Auch weltbekannte Industrieunternehmen wie Airbus und Schneider Electric haben sich in der Tianjin Binhai New Area niedergelassen.
Unter den französisch finanzierten Unternehmen sind 35 Prozent Betriebe im verarbeitenden Gewerbe, 22,5 Prozent sind Groß- und Einzelhandelsunternehmen und 20 Prozent sind im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und der technischen Dienstleistungen angesiedelt, berichtet die Entwicklungs- und Reformkommission der Tianjin Binhai New Area.
Die Attraktivität, die das neue Gebiet auf französische Investoren ausstrahlt, ist ein Beispiel für Chinas anhaltende Vitalität auf dem Weltmarkt. Die rasante Entwicklung intelligenter Technologien im Land hat für globale Unternehmen neue Möglichkeiten geschaffen.
China spiele eine führende Rolle bei der Entwicklung von Informationstechnologien wie künstlicher Intelligenz, 5G und Cloud Computing und verfüge über großes Potenzial und Chancen im Bereich der digitalen Wirtschaft, erklärt Peter Weckesser, Executive Vice President von Schneider Electric.
„Die starken Umsetzungs- und Ressourcenzuweisungsfähigkeiten der chinesischen Regierung sind für multinationale Unternehmen sehr attraktiv", sagte Bo und fügte hinzu, dass die Fayat-Gruppe verschiedene Länder erkundet hatte, bevor sie sich schließlich entschied, ihr globales Ersatzteil-Vertriebszentrum in China zu errichten.
„Die überzeugenden Fähigkeiten der chinesischen Regierung in Bezug auf die Ausführung und die Zuteilung von Ressourcen sind für multinationale Unternehmen sehr attraktiv“, erklärt auch Bo. Die Fayat-Gruppe habe verschiedene Länder untersucht, bevor sie sich schließlich entschieden habe, ihr Global Spare Parts Distribution Center in China zu errichten, betont die Dynapac-Geschäftsführerin.
„Nur die chinesischen Regierungsstellen konnten das Versprechen halten, 24 Stunden lang ununterbrochene Zollabfertigungsdienste anzubieten“, erklärt die Managerin. Daher wurde das Distributionszentrum im April 2023 offiziell in der Freihandelszone des Hafens von Tianjin eingerichtet.
Erst im vergangenen Jahr hat Airbus den Spatenstich für seine zweite Endmontagelinie in Tianjin gesetzt, und Schneider Electric hat ein neues Werk in der Stadt errichtet. Diese Entwicklungen unterstreichen das unerschütterliche Vertrauen der französischen Unternehmen in das chinesische Geschäftsklima.
Seit Dezember 2023 gilt für Reisende aus einigen Ländern für eine begrenzte Aufenthaltsdauer Visafreiheit in China, darunter auch Frankreich. Die einseitige Visa-Politik erleichtert Führungskräften und Mitarbeitern multinationaler Unternehmen die Durchführung von Geschäftsreisen und Besuchen in China.
Das Jahr 2024 markiert zudem den 60. Jahrestag der Aufnahme der chinesisch-französischen diplomatischen Beziehungen.
„In der ersten Woche nach dem Frühlingsfest plant der Vorstandsvorsitzende unseres Unternehmens einen Besuch in China“, berichtet Bo. „Wir werden die Entwicklungsstrategien für unser Geschäft in China für die nächsten fünf bis zehn Jahre im Detail planen.“