Zu Beginn des jährlichen Reiseansturms zum chinesischen Neujahrsfest hat die chinesische Eisenbahn einen neuen Fahrkartenverkauf über die offizielle Online-Fahrkartenverkaufsplattform „12306“ gestartet. Damit will sie die große Welle von Fahrgästen bewältigen, die nach den langen Frühlingsfestferien zur Arbeit zurückkehren. Es ist die Hochsaison für den Fahrkartenverkauf.
Fahrgäste steigen am Bahnhof Xinchang in Shengzhou, ostchinesische Provinz Zhejiang in einen Zug ein; 8. Januar 2024. (Foto: Xinhua)
Trotz der Bemühungen der Bahn, die steigende Nachfrage zu befriedigen, scheint das Angebot an Fahrkarten angesichts der steigenden Passagierzahlen unzureichend zu sein. Nutznießer sind Drittplattformen, die Fahrkartenverkaufsdienste anbieten. In einer Mitteilung ging das Transportministerium auf Bedenken der Fahrgäste zu diesen Plattformen ein.
China Railway hat Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Fairness beim Fahrkartenverkauf ergriffen. Darunter fallen die Echtzeitüberwachung und Identifizierung von Personen, die Horten sowie Schwarzhändlern. Ziel ist es, die Kapazität des Fahrkartensystems zur Bewältigung der hohen Fahrgastzahlen zu erhöhen. Nach Angaben von China Railway verbessern die durch die Software von Schwarzhändlern angebotenen „Beschleunigungspakete“ nicht die Chancen auf Tickets.
Bis Sonntag hatte das Bahnsystem „12306“ seit Beginn des Fahrkartenverkaufs für das Frühlingsfest am 12. Januar rund 398 Millionen Fahrkarten verkauft. Damit hat es seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, außergewöhnlich hohe Transaktionsvolumina inmitten eines erheblichen Nachfragedrucks zu bewältigen.
Nach Angaben von China Railway wurden innovative Maßnahmen eingeführt, um die Machenschaften von Schwarzhändler-Software zu bekämpfen. Dazu gehört die Verweigerung von anormalen Ticketkäufen. Um das Buchungserlebnis zu verbessern und die Chancen auf den Erwerb von Tickets zu erhöhen wurden außerdem zusätzliche Funktionen eingeführt. Verkaufserinnerungen, vorausgefüllte Ticketkaufanfragen und ein System zum Kauf von Standby-Tickets sind nur einige Beispiele.
Trotz dieser Bemühungen hat der große Reiseansturm zu einem erheblichen Ungleichgewicht zwischen Fahrkartenangebot und -nachfrage geführt. Die Bahn hat ihre Beförderungskapazität maximiert und arbeitet mit historischen Höchstwerten. In den ersten neun Tagen des Ansturms hat die Bahn täglich 11.834 Millionen Fahrgäste befördert, wobei täglich bis zu 10,7 Millionen Fahrkarten angeboten wurden.
Dem Ministerium zufolge werden die Fahrkarten nach einem Prinzip vergeben, das ein Gleichgewicht zwischen dem Bedarf an Fern- und Nahverkehrsreisen herstellt. Es gewährleistet eine effiziente Nutzung der Transportkapazitäten und gibt gleichzeitig den Fernreisenden Vorrang.
Ferner wird den Fahrgästen empfohlen, die offizielle Plattform „12306“ zu nutzen. Es wird davon abgeraten, sich auf Plattformen von Drittanbietern zu verlassen. Nutzer können so zusätzliche Kosten und einen möglichen Missbrauch persönlicher Daten vermeiden.