Der chinesische Aktienmarkt hat sich in der ersten Woche des neuen Jahres nach dem chinesischen Mondkalender stark erholt, nachdem der Handel nach den achttägigen Ferien zum Frühlingsfest wieder aufgenommen wurde.
Zählt man die drei Tage mit starken Anstiegen vor dem Feiertag hinzu, so hat der Markt seit dem 6. Februar eine achttägige Aufwärtsspirale hingelegt, wobei der Benchmark-Index „Shanghai Composite“ um mehr als 11 Prozent und der „Shenzhen Component Index“ zwischen dem 6. und 23. Februar um fast 13 Prozent zugelegt haben.
Da die Chinesen das Jahr des Drachen eingeläutet haben - ein legendäres chinesisches Tierkreiszeichen, das traditionell als Glücksbringer gilt -, stärkt die einwöchige positive Entwicklung des Marktes in gewissem Maße die Erwartungen der Anleger auf bessere Investitionserträge im Jahr 2024.
Parallel zum Aufschwung des Marktes sind „Überwachung" und „Risikominderung" in letzter Zeit zu Schlagwörtern geworden, da die oberste Wertpapieraufsichtsbehörde des Landes (CSRC) Anfang des Monats einen neuen Leiter begrüßt hat: Wu Qing hatte sein Amt als neuer Vorsitzender der CSRC nur wenige Tage vor dem chinesischen Frühlingsfest angetreten. Berichten zufolge machte er sogar während der Feiertage Überstunden, und am 18. und 19. Februar leiteten Wu und andere CSRC-Führungskräfte mehr als zehn aufeinanderfolgende Symposien, um sich die Meinungen und Vorschläge zur Stärkung der Börsenaufsicht, der Risikokontrolle und der Förderung einer qualitativ hochwertigen Entwicklung des Kapitalmarkts detailliert anzuhören. Nach Angaben der CSRC befassten sich die Symposien mit Themen wie dem Zugang zu Börsengängen (IPO), der Aufsicht über börsennotierte Unternehmen, der Standardisierung der Reduzierung des Aktienbesitzes und des Handelsverhaltens, der Optimierung von Dividenden und der Förderung von sog. „Value-Investing“. Weitere Themen waren die Optimierung des Marktwertmanagements, die Stärkung professioneller Institutionen, die Förderung langfristiger Fonds für den Markteintritt, Delisting-Mechanismen (Börsenabgang) sowie die Öffnung und Sicherheit des Marktes.
Tian Xuan, Vizepräsident der PBC School of Finance der Tsinghua-Universität, sagte in einem Interview mit dem China Securities Journal, dass es bereits institutionelle Konzepte gebe, die anlegerorientiert seien und die Investitionsrendite in den Vordergrund stellten. Vor allem komme es aber darauf an, die Qualität der börsennotierten Unternehmen zu verbessern.
„Es ist notwendig, wachstumsstarke Hightech-Unternehmen für einen Börsengang zu gewinnen und ihre Investierbarkeit zu verbessern. Es ist ferner auch notwendig, den Zugang zu Börsengängen streng zu kontrollieren, die Überwachung des gesamten Prozesses börsennotierter Unternehmen zu verstärken und Aktien, die die Anforderungen nicht erfüllen, entschlossen vom Markt zu nehmen, um das Überleben der Stärksten auf dem Markt zu fördern."
Tian fügte hinzu, dass es auch notwendig sei, das Strafrecht und das Wertpapierrecht zusammenzuführen, um gegen Finanzbetrug, betrügerische Angebote, Insiderhandel, Marktmanipulation und andere illegale Aktivitäten hart vorzugehen.