Aktuell ist die Zeit der Saatgutauswahl in der Vorzuchtphase der Reiszüchtung. In einem Labor der Nebenstelle der Akademie der Agrarwissenschaften der Provinz Heilongjiang in Suihua beschäftigt sich Nie Shoujun, stellvertretender Leiter der Nebenstelle, mit den Daten der Experimente. „Herr Nie, welche Sorten sollen wir in diesem Jahr anbauen? Können Sie uns einige Sorten empfehlen?“ Er erhält häufig Anrufe, in denen er um Empfehlungen gebeten wird.
Foto von VCG
Nie Shoujun beschäftigt sich schon seit 27 Jahren mit der Zucht von Reissamen. Mit seinen scharfen Augen kann er die Unterschiede zwischen verschiedenen Reissorten schnell erkennen. Er sagt: „Die Saatgutzucht ist ein langer Prozess. Von der Hybridisierung über Experimente bis zur Feststellung einer neuen Sorte braucht man rund zwölf Jahre.“ Seiner Meinung nach ist die Zucht einer neuen Sorte nicht schwer. Das Problem liege darin, eine hochqualitativ, ertragreiche Sorte auszuwählen und zu züchten. Dies sei oft von Misserfolg gekrönt.
„Die Provinz Heilongjiang ist das größte Anbaugebiet für guten Reis in China. Aber als ich mit meiner Arbeit begann, wurden in der ganzen Provinz vor allem ausländische Reissorten angebaut. Ich stand damals unter großem Druck.“ Nie und sein Team haben die regelmäßige Zucht von Reissamen mit biologischer Züchtungstechnologie verbunden und mehr als 70 neue hochqualitative, widerstandsfähige und breit anpassungsfähige Reissorten ausgewählt und gezüchtet. Sie haben Schutzrecht von über 40 neuen Pflanzensorten erlangen. Die von ihnen gezüchtete Sortenreihe „Suijing“ wird jährlich auf mehr als einer Million Hektar neu angebaut. Aktuell macht die Anbaufläche dieser Reihe rund 25 Prozent der Reisfläche der ganzen Provinz aus. Nennenswert ist die neue Reissorte „Suijing 18“, die besonders hochqualitativ, ertragreich und widerstandsfähig ist. In den Jahren 2017 und 2018 war sie in Bezug auf die in einem Jahr neu angebaute Fläche die führende Reissorte in ganz China.
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Nie Shoujun legt großen Wert auf die Innovation der Saatgut-Ressourcen. Er sagt, die Effizienz der Saatgutzüchtung hänge in großem Maße von der erhaltenen Menge der Saatgut-Ressourcen und der Tiefe der Studien über die Leistung von Saatgutmerkmalen und Vererbungsmuster ab. Er will als nächstes eng mit Forschungsinstituten und Unternehmen zusammenarbeiten, um die wissenschaftlich-technologischen landwirtschaftlichen Erfolge beschleunigt umzusetzen sowie den Aufbau von Plattformen für die Saatgutzüchtung in lokalen Forschungsinstituten zu unterstützen. Sein größter Traum sei es, auf der schwarzen Erde in Heilongjiang die von Heilongjiangern selbst gezüchteten hochqualitativen, ertragreichen Reissorten anzubauen, so Nie. Er setze sich immer zum Ziel, die nationale Saatgutindustrie wiederzubeleben und das Leben der Landwirte zu verbessern.