Die Sonderverwaltungszone Hongkong hat alle immobilienbezogenen nachfrageseitigen Beschränkungen aufgehoben. Das habe zu einem Anstieg der Marktaktivität und deutlich mehr Käufern vom chinesischen Festland geführt, meldet die Global Times.
In den ersten zehn Tagen des Monats März seien in der Sonderverwaltungszone Hongkong (HKSAR) mehr als 1.600 Transaktionen für neue Häuser registriert worden, fast fünfmal so viele wie im Februar, erklärte Tom Chen, Gründer der lokalen Agentur One Sand of World Property Technology, der Global Times am Montag.
Etwa 20 Prozent der Käufer würden vom chinesischen Festland, stellte Chen unter Berufung auf die Verkaufszahlen des „beliebtesten Bauträgers in Hongkong“ fest.
Die Immobilienpreise in Hongkong hätten den niedrigsten Stand seit fast sieben Jahren erreicht, die Mietpreise seien aber auf dem höchsten Stand seit sechseinhalb Jahren, erklärte Chen. Das habe einige Investoren dazu veranlasst, Immobilien zu Mietzwecken zu kaufen, wobei einige sogar fünf oder mehr Einheitenauf einmal kaufen würden.
Dieses Phänomen, das in den letzten zwei bis drei Jahren nicht zu beobachten gewesen sei, sei aber in den letzten zehn Tagen zur Regel geworden, berichtet Chen.
Käufer vom Festland, die am Kauf von Immobilien in Hongkong interessiert sind, lassen sich nach Chens Beobachtung hauptsächlich in vier Kategorien einteilen: Käufer, die mit Hongkong vertraut sind, Käufer, die planen, in die Region zu ziehen, solche, die Erfahrung mit Immobilieninvestitionen in Übersee haben, und schließlich Käufer, die selbst seit einiger Zeit in Hongkong leben.
„Diese Menschen haben entweder ein echtes Bedürfnis nach Immobilien oder sie sehen lukrative Anlagerenditen“, hob er hervor.
Am 28. Februar hatte die Regierung der HKSAR mitgeteilt, mit sofortiger Wirkung alle nachfrageseitigen Maßnahmen für Wohnimmobilien aufzuheben.
„Mit anderen Worten, die besondere Stempelsteuer, die Käuferstempelsteuer und die neue Stempelsteuer für Wohnimmobilien werden ab dem 28. Februar 2024 auf alle Transaktionen von Wohnimmobilien nicht mehr erhoben“, hieß es in der Mitteilung.
Ursprünglich waren die jetzt ausgesetzten Maßnahmen vor 14 Jahren eingeführt worden. Sie seien angesichts der Marktbedingungen, die „jetzt ganz anders sind als 2010“, nicht mehr notwendig, erklärte der Finanzsekretär der HKSAR, Paul Chan Mo-po.
Erst im vergangenen Jahr hatte Hongkong seine Richtlinie für den Immobilienerwerb angepasst. Der jüngste Schritt hebe die bisherigen Beschränkungen auf und zeige eine sehr positive politische Richtung, führte Yan Yuejin, Forschungsdirektor des in Shanghai ansässigen E-House China R&D Institute, am Montag gegenüber der Global Times aus.
„Solche Anpassungen senken die Steuerkosten und erhöhen die Kosteneffizienz beim Kauf neuer Häuser in Hongkong erheblich“, betonte Yan.
Nach der Aufhebung der Maßnahmen wird der Stempelsteuersatz für Einwohner Hongkongs, die Immobilien kaufen, statt 7,5 Prozent nur noch 1,5 Prozent betragen. Der Satz für Käufer vom chinesischen Festland wird von 15 Prozent auf 4,25 Prozent gesenkt. Das entspricht einem Steuernachlass von 10,5 Prozent.