Auf dem chinesischen Markt sind Elektrofahrzeuge (EVs), die mit eingebauten Kühlschränken und Karaoke-Systemen im Auto ausgestattet sind, nicht ungewöhnlich, aber bereits jetzt nicht mehr das Nonplusultra. Die Autohersteller gehen den nächsten Schritt und wenden sich unkonventionelleren Funktionen wie Betten und Kochfeldern im Auto zu, um die Verkäufe anzukurbeln, berichtete Bloomberg am Montag.
Führende Hersteller von Elektrofahrzeugen sehen sich dem Bloomberg-Bericht zufolge mit einer Verlangsamung der Inlandsnachfrage konfrontiert, weil die Verbraucher ihre Geldbörsen enger schnallen. Gleichzeitig würden die geopolitischen Spannungen die Exportaussichten in die großen westlichen Volkswirtschaften in Frage stellen, stellt Bloomberg fest.
Chinesische Hersteller von Elektroautos haben eine Reihe neuartiger Produkte auf den Markt gebracht, darunter sind die „One-Click-to-Bed“-Funktion des XPeng G9, der „In Sync Heartbeat“ des Geely Galaxy E8 mit 1,25-Hertz-Vibrationen, die dem menschlichen Herzschlag entsprechen und Fahrer und Passagieren zu mehr Ausgeglichenheit verhelfen sollen und der BYD Yangwang U8 mit Borddrohnen.
Diese High-Tech-Angebote würden unterstreichen, dass westliche Hersteller einem Risiko ausgesetzt sind, wenn sie in China, dem größten Automobilmarkt der Welt, weiter hinterherhinken. „Für kleinere Unternehmen ist die Fähigkeit, kreativ zu denken, von zentraler Bedeutung für ihr Überleben“, heißt es in dem Bericht.
Traditionelle Autohersteller konzentrieren sich meist immer noch ausschließlich auf die Fahrleistung, aber chinesische Unternehmen sind ehrgeiziger, sagen Vertriebsmitarbeiter von XPeng. Das Unternehmen berücksichtige Lifestyle- und Unterhaltungsfaktoren, um seine Autos zu verbessern.
Der Bloomberg-Bericht deutet darauf hin, dass die Ambitionen ein Zeichen dafür sind, dass die Automobilhersteller trotz der unsicheren Aussichten für die Verbrauchernachfrage weiterhin auf Innovation setzen.
„Im Zeitalter der Elektrofahrzeuge versucht China, Premium neu zu definieren“, erklärt dazu Bill Russo, Gründer und CEO des in Shanghai ansässigen Beratungsunternehmens Automobility. „Die chinesischen Entwickler haben vielleicht ein paar wirklich verrückte Ideen, aber das ist es, worum es beim Experimentieren geht.“