Warum expandiert der China-Europa-Expresszug so schnell?

Ein mit Containern beladener Güterzug fuhr Ende März von der nordchinesischen Stadt Shijiazhuang ins europäische Belgrad, die Hauptstadt Serbiens. Dabei handelt es sich um die erste Fahrt einer neuen Strecke des „China-Europe Railway Express“ - die erste direkte Zugverbindung zwischen der Region Beijing-Tianjin-Hebei und Serbien.

Der China-Europa-Express hat seit seiner Einführung 2011 eine enorme Expansion erlebt und die Zusammenarbeit im Rahmen der „Belt and Road“-Initiative (BRI) im Laufe der Jahre durch Transport und Logistik unterstützt. Was hat zu seinem Wachstum beigetragen?

Ein China-Europa-Expresszug, beladen mit 110 TEU Konsumgütern, fuhr am 1. April 2024 von Jinhua in der ostchinesischen Provinz Zhejiang nach Budapest, Ungarn. (Foto von VCG)

Fortschritt

Der China-Europa-Express diente als sichere und zuverlässige Bahnverbindung zwischen Asien und Europa. Hier werden über 50.000 Arten von Gütern, darunter Fahrzeuge, Ersatzteile, Kleidung, Getreide, Wein, Kaffeebohnen und Holz befördert.

Nach Angaben der China State Railway Group Co., Ltd. wird die Bahnlinie bis Ende Februar 2024 120 chinesische Städte mit 219 Städten in 25 europäischen Ländern verbinden und damit eine der wichtigsten Verkehrsadern zwischen China und Europa sein.

In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurde der Dienst kontinuierlich ausgebaut: Die Zahl der Züge erreichte im Januar und Februar 2.928, was einer Steigerung von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Außerdem wurden in den ersten beiden Monaten dieses Jahres rund 317.000 Standardcontainer an Gütern befördert, zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Sichere Lösung

Während der COVID-19-Pandemie hat sich der China-Europa-Express als sicherere und stabilere Lösung für den Gütertransport erwiesen, da er im Vergleich zu anderen Transportlösungen wie Schiffen und Flugzeugen weniger eingeschränkt war.

Unternehmen bevorzugen den Bahntransport für große Mengen an Gütern und grenzüberschreitende E-Commerce-Pakete.

Metrans, ein großes europäisches Logistikunternehmen, hat 2017 seinen ersten China-Europa-Zugdienst eingeführt. Mittlerweile verfügt es über 20 Containerterminals in ganz Europa.

„Deshalb haben wir im Januar 2022 das Terminal in Malaszewicze, Polen, gekauft, das sehr gut an die Seidenstraße angebunden ist. Zudem haben wir begonnen, die Verbindung nach China über Malaszewicze auszubauen“, sagte Martin Koubek, Leiter der Abteilung für die Seidenstraße und die GUS bei Metrans..

Der China-Europa-Express ist zudem weniger anfällig für extreme Wetterbedingungen oder geopolitische Spannungen, so dass der ungehinderte Fluss der internationalen Industrie- und Lieferketten besser gewährleistet ist.

Verbesserte Effizienz

In den letzten Jahren ist der China-Europa-Express immer effizienter geworden. Heute braucht ein Zug für die Strecke von Chinas nordwestlicher Stadt Xi'an nach Duisburg in Deutschland nur noch etwa zehn Tage, zwei Tage weniger als noch im Jahr 2023.

„Entlang der Strecken des China-Europa-Express sind die Zollabfertigung und -kontrolle immer einfacher geworden. Das Geschäftsumfeld an den Eingangshäfen wurde kontinuierlich verbessert und die Regeln und Vorschriften für den grenzüberschreitenden Transport sind einheitlicher geworden“, so die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Mao Ning auf einer Pressekonferenz am 29. Februar.

Der Alataw-Pass und der Horgos-Hafen, zwei wichtige Eisenbahnhäfen in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas, haben die Verfahren optimiert und die Hafenkapazitäten erweitert, um die Transporteffizienz entlang der Strecke zu fördern.

Im Jahr 2023 werde die Zwischenstoppzeit der China-Europa-Güterzüge in diesen Häfen auf sechs bis acht Stunden reduziert, sagte Yan Huapeng, ein Beamter am Alataw-Pass.