Der weltweite Goldpreis hat kürzlich mit 2.300 US-Dollar pro Unze einen neuen Rekord erreicht, angetrieben durch Marktspekulationen über eine mögliche Lockerung der US-Geldpolitik und zunehmende geopolitische Unsicherheiten. Die starke Nachfrage in China, wo die Preise ebenfalls stark gestiegen sind, und die anhaltend hohen Käufe durch Zentralbanken unterstützen diese Preisentwicklung weiter.
Der weltweite Goldpreis ist in den letzten Wochen stark angestiegen und erreichte am Donnerstag ein Rekordhoch von 2.300 US-Dollar pro Unze, was einem Anstieg von mehr als 200 US-Dollar pro Unze seit Anfang 2024 entspricht. Der Anstieg des Goldpreises in der vergangenen Woche könnte durch Marktspekulationen ausgelöst worden sein, dass die USA ihre Geldpolitik rasch lockern könnten.
Branchenanalysten sind der Ansicht, dass der steigende Preis des Edelmetalls durch breite Wetten der Anleger auf eine baldige Senkung der US-Zinssätze gestützt und gefördert werde. Als Konsequenz würden die Goldkäufe der Zentralbanken sowie die spekulativen Goldkäufe der Anleger angesichts der anhaltenden geopolitischen Unsicherheit in der Welt zunehmen.
Unterdessen sei der auf chinesische Yuan lautende Goldpreis in letzter Zeit ebenfalls in die Höhe geschossen, mit einem Zuwachs um 9,68 Prozent im März, was die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich gezogen habe, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Seit Anfang dieses Jahres hätten chinesische Einzelhandelskäufer weltweit eine wahre „Goldkauforgie“ erlebt. Der Goldpreis in Beijings großen Juweliergeschäften stieg weiter an, wobei der höchste Verkaufspreis letzte Woche 710 Yuan pro Gramm erreichte, wie inländische Medien berichteten. Eine Reihe chinesischer Anleger hat ihren Hauptfokus derzeit auf den Goldbestand gelegt und glaubt, dass das Metall in den kommenden Monaten weiter an Wert gewinnen wird. Der in die Höhe schießende Preis habe allerdings widersprüchliche Auswirkungen auf die Goldkäufer in China, erklärte Liu Bao, Leiter der Anlageabteilung im Beijing Guohua Jewelry Shop in Beijings Innenstadt: „Während einige optimistisch sind und weiter kaufen, scheinen mehr Anleger eine vorsichtige Haltung einzunehmen und an der Seitenlinie zu bleiben, da sie glauben, dass der Goldpreis seinen Höchststand erreicht hat, und sie erwägen, ihre Goldbestände jetzt zu reduzieren.“
Der weltweite Markt für Goldschmuck blieb seit Anfang 2023 sehr stabil, da der öffentliche Konsum im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 Prozent auf 2.093 Tonnen anstieg, wie aus den vom World Gold Council (WGC) am 31. Januar veröffentlichten Daten hervorgeht. Im vergangenen Jahr hat China beim Goldschmuckkonsum sogar Indien als weltweiten Spitzenmarkt überholt, wodurch das Land zum wichtigsten Motor des weltweiten Verbrauchswachstums wurde, da sich die öffentliche Nachfrage nach der Pandemie stark erholt hat. Der gesamte Goldschmuckkonsum des Landes erreichte 630 Tonnen, was einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2023 entspricht, so der WGC.
Gestützt durch eine starke Nachfrage auf dem außerbörslichen Markt (OTC-Markt) sowie durch anhaltend starke Käufe der globalen Zentralbanken sei der Gesamtkonsum von Gold rapide angestiegen, so der WGC. Und die Begeisterung der Chinesen für den Kauf von Gold sei weiterhin ungebrochen, obwohl sich die Preise nach wie vor auf einem nahezu rekordverdächtigen Niveau befinden. Die Daten zeigten, dass der chinesische Verbrauch von Goldschmuck im Jahr 2023 ein Rekordhoch von 282 Milliarden Yuan erreichte, so der WGC, Die Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen in China dürfte auch im Jahr 2024 robust bleiben.