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Hans-Peter Friedrich: Deutschland ist nach wie vor an guten Beziehungen zu China interessiert

Freitag, 19. April 2024 Quelle : German.people.cn

von Gu Yutong, Oliver Fritzsch


Hans-Peter Friedrich (Archivfoto)

In einem Interview mit People´s Daily Online sprach Hans-Peter Friedrich, ehemaliger Vizepräsident des Deutschen Bundestages über die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und Deutschland und den Klimawandel.

Friedrich sagte, ausländische Investitionen in China dienten vor allem dem Eintritt in den lokalen Wettbewerb und der Aufrechterhaltung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Vor dem Hintergrund der erfolgreichen jahrzehntelangen Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich sei das Vertrauen deutscher Unternehmen in Investitionen im Grunde weiterhin hoch, im Sinne beider Länder müsse dieses Vertrauen aber bewahrt werden.

Mit Blick auf die globalen Herausforderungen müsse die internationale Zusammenarbeit zum Wohle der Weltgemeinschaft fortgeführt werden, auch wenn man nicht immer die gleichen Ansichten teile. Eine Entkoppelung lehne Deutschland ab und wolle den Dialog mit China fortsetzen. In jeder guten Beziehung müssten jedoch „auch unterschiedliche Meinungen und kritische Punkte angesprochen werden“.

Er sagte, dass die deutsche Wirtschaft von Anfang an von der Globalisierung profitiert habe und dies auch zukünftig tun werde. Man habe allerdings festgestellt, wie fragil Lieferketten seien und wie Spannungen auf internationaler Ebene etablierte Wirtschaftsbeziehungen belasten oder gar in Frage stellen könnten. Ähnlich Chinas stärker werdender Betonung des Gedankens der wirtschaftspolitischen Sicherheit, bedeute eine breitere Aufstellung keine „Abkehr oder Kappung von Geschäftsbeziehungen“. Dieser liege ein Prinzip der Marktwirtschaft zugrunde, demzufolge man das eigene Geschäft gegen Einflüsse von außen widerstandsfähiger mache. Ein solches Handels sollte beiderseits als Pragmatismus verstanden werden, „der nicht unsere Freundschaft in Frage stellt, sondern die jeweilige Wirtschaft stärkt“.

Friedrich, der auch Mitglied des Ausschusses für Klimaschutz und Energie im Deutschen Bundestag ist, interessiere sich sehr für Chinas Fortschritte in diesem Bereich. Chinas Ziel, bis 2060 klimaneutral zu sein, sei von enormer Bedeutung, und es sei bemerkenswert, dass das Land den für 2030 vorgesehenen Peak an CO2-Emissionen bereits drei oder zwei Jahre früher erreichen könnte. „Der weltweite Kampf gegen den Klimawandel ist nur gemeinsam mit China zu gewinnen“ und in den Bereichen Forschung und Wirtschaft bestünde enormes Kooperationspotential, so Friedrich.

Die Tatsache, dass China zum achten Mal in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner ist, bestätige die über Jahre hin gemeinsam aufgebaute starke wirtschaftliche Zusammenarbeit. In Anbetracht des immensen Handelsdefizits zwischen China und Deutschland sollten die Exporte und Importe schnellstmöglich in ein ausgewogenes Verhältnis zurückfinden. In der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern werde die Automobilbranche weiterhin der Kernbereich bleiben, Energie- und Umwelttechnologie oder Medizintechnik würden jedoch zunehmend bedeutender.