Trotz des Handelsstreits mit den USA sind chinesische Solarunternehmen auf dem Weltmarkt weiterhin wettbewerbsfähig. Durch ihre diversifizierte Entwicklung könnten sie die Auswirkungen der zusätzlichen Zölle in Grenzen halten, so Branchenkenner.
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Experten und Brancheninsider gehen davon aus, dass chinesische Solarunternehmen in der Lage seien, trotz eines laufenden Handelsstreits Risiken zu mindern und ihre Wettbewerbsvorteile auf dem internationalen Markt zu sichern. In den letzten Jahren haben chinesische Solarfirmen verstärkt ihre globale Präsenz diversifiziert und Handelsbeziehungen mit Ländern in Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika aufgebaut. Die jüngste Entscheidung der USA, zusätzliche Zölle auf chinesische Solarzellen zu erheben, werde daher nur begrenzte Auswirkungen haben.
Risen Energy beispielsweise hat in den letzten Jahren seine Produktionskapazitäten im Ausland ausgebaut und dadurch seine Widerstandsfähigkeit gegenüber globalen Marktschwankungen gestärkt und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Leon Chuang, Global Marketing Direktor des Unternehmens, betont, dass die Globalisierung für Risen Energy enorme Bedeutung habe. Er erklärte, dass das Unternehmen derzeit versuche, Produktionsstätten in anderen Ländern zu errichten, um den US-Zöllen zu entgehen. Das Unternehmen hat bereits erfolgreich ein Projekt für Batteriekomponenten in Malaysia in Betrieb genommen und exportiert nun seine Solarmodule auch nach Mexiko, Australien, Chile und Brasilien.
Trina Solar, ein chinesischer Gigant für Solarpanel, verfolgt eine ähnliche Globalisierungsstrategie. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass Unternehmen mit inklusiven Globalisierungsstrategien und lokalen Betriebskapazitäten immer eine führende Position in einem solchen politischen Umfeld behalten werden.
Die Diversifikationsstrategien dieser Unternehmen spiegeln einen breiteren Trend unter chinesischen Solarherstellern wider, sagte Lin Boqiang, Direktor des China Institute for Studies in Energy Policy an der Xiamen-Universität. Die USA und Europa fürchten derzeit vermeintliche Überkapazitäten aus China. Dabei unterschätzen sie die Innovationen chinesischer Unternehmen und überschätzen zugleich die staatlichen Subventionen für deren Wachstum.
Der US-Markt ist tatsächlich kein großer Exportmarkt für chinesische Solarprodukte, und China hat bereits begonnen, seine Exportmärkte zu diversifizieren. Im vergangenen Jahr betrugen Chinas Exporte von Photovoltaikzellen und -modulen in die USA jeweils 3,35 Millionen US-Dollar und 13,15 Millionen US-Dollar, was nur jeweils 0,1 Prozent bzw. 0,03 Prozent der gesamten Exporte von Photovoltaikprodukten aus China ausmachte.
Laut Liu Yiyang, stellvertretender Generalsekretär der China Photovoltaic Industry Association, kann die diversifizierte Entwicklung der chinesischen Photovoltaikindustrie in der globalen Wertschöpfungskette dazu beitragen, dass inländische Solarunternehmen besser mit Risiken umgehen. Chinas Photovoltaikprodukte bleiben aufgrund ihres starken Preisvorteils weiterhin auf der globalen Bühne wettbewerbsfähig.
Laut Liu beträgt die jährlich neu installierte Kapazität auf dem US-Solarenergie-Markt nur etwa 40 Gigawatt, was weniger als 10 Prozent des weltweiten Gesamtmarktes ausmacht, und das erhöhte Interesse an Chinas fortschreitender Solarleistung ist auf das schnelle Wachstum der chinesischen Solarindustrie zurückzuführen.
Die Entwicklung des chinesischen Solarsektors ist von entscheidender Bedeutung, um eine stabile Versorgung mit Solarenergieprodukten im globalen Kampf gegen den Klimawandel zu gewährleisten. Solarstrom wird weltweit momentan als eine der kostengünstigsten Energiequellen für viele Länder und Regionen angesehen.