Chinas robuste Automobil-Exporte sorgen auch bei den Zulieferern für einen Extraschwung

Mit Chinas steigenden Automobilexporten reiten auch Autoteileunternehmen im ganzen Land auf der Welle der Globalisierung.

Im Jahr 2023 erreichte der Exportwert von Automobilen und Autoteilen nach Angaben der chinesischen Handelskammer für den Import und Export von Maschinen und Elektronikprodukten etwa 101,61 Milliarden Yuan (rund 14,3 Milliarden US-Dollar) beziehungsweise 87,66 Milliarden Yuan. Das entspricht einem Anstieg von 69 Prozent bei Automobil-Exporten und 9 Prozent bei Automobilteilen gegenüber dem Vorjahr.

Auf der gerade zu Ende gegangenen sechsten Western China International Fair for Investment and Trade in der Stadt Chongqing präsentierten sich die Automobilzulieferer in einem eigenen Ausstellungsbereich mit Produkten wie Zubehör, Rädern und Motoren sowie Batterien für Neue Energie-Fahrzeuge (New Energy Vehicle, NEV).

Eine expandierende Automobilindustrie stimuliere unweigerlich die Nachfrage nach Wartung, Teileerneuerung und Umformung von Autoteilen, erklärte Lydia Wang, Außenhandelsmanagerin bei Chongqing Naigu Automobile Products E-Commerce Co., Ltd.. Das gebe Chinas Zulieferern bessere Möglichkeiten, den Auslandsmarkt zu erkunden, um neben den inländischen Fahrzeugherstellern auch ausländische Geschäftspartner zu gewinnen, ist die Managerin überzeugt.

„China hat Japan im vergangenen Jahr als größten Automobilexporteur abgelöst. Die Teilehersteller müssen den Trends folgen. Wir bemühen uns, die lokalen Unternehmen dabei zu unterstützen, auf dieser Messe mehr ausländische Kunden zu gewinnen“, erläuterte Dong Zheng, Generalsekretär der Chongqing Liangjiang Auto Chamber of Commerce.

Die Mehrheit der Stand-Besucher bei eBay seien Mitarbeiter von Zulieferern gewesen, berichtete Kelvin Ho, Senior Director, der verantwortlich für die Geschäftsentwicklung von eBay in China ist. Die Zulieferer seien bereit, sich über den grenzüberschreitenden E-Commerce global zu orientieren, stellt er fest.

„Ich kann den Enthusiasmus der Autoteileunternehmen in Chongqing spüren, jeden Tag kommen Dutzende von Unternehmen zu mir, um sich beraten zu lassen“, berichtete er.

Ähnliche Szenen spielten sich Anfang dieses Monats auch auf der Beijing International Automobile Exhibition 2024 ab. Der Ausstellungsbereich für Autoteile verzeichnete innerhalb von drei Tagen 49.000 Besucher, davon 37,6 Prozent Besucher aus dem Ausland.

Die Expansion der Autozulieferer ins Ausland sei eine gute Nachricht. Der Überseemarkt biete ihnen mehr Wachstumsmöglichkeiten, erklärt Zhou Weidong, Präsident des Unterausschusses für Maschinen des China Council for the Promotion of International Trade.

„Der globale Mix der Lieferketten der Automobilindustrie verändert sich, das ist der perfekte Zeitpunkt für inländische Unternehmen, sich der Lieferkette multinationaler Unternehmen anzuschließen“, erläuterte Zhou in seiner Rede während eines Forums zur Internationalisierung der Automobilindustrie.

An vielen Orten im ganzen Land wurden und werden Maßnahmen ergriffen, um die Zulieferer-Industrie weiter auszubauen.

Um den wachsenden Marktanforderungen gerecht zu werden, plant die Lokalregierung in der ostchinesischen Provinz Anhui, die Koordination zwischen Automobilfabriken und Zulieferern zu verbessern, um ausgeprägte Industriecluster für Automobilteile zu fördern. In Chongqing werden bis zum Jahr 2027 schätzungsweise 800 Unternehmen für NEV-Teile entstehen, berichten örtliche Industriebeobachter.

„In Zukunft werden mehr chinesische Autoteilemarken auf dem Weltmarkt debütieren, und das ist genau das, was wir anstreben“, erklärte Ho.