Als Reaktion auf die einseitigen gegen China gerichteten Maßnahmen der EU hat Great Wall Motors bekannt gegeben, dass es seine Europaniederlassung schließen werde. Die dortige chinesische Handelskammer erklärte, dass das Vertrauen in das europäische Geschäftsumfeld schwinde.
Eine Drohnenaufnahme vom 11. Juli 2023 zeigt New Energy Vehicles (NEVs) für den Export in einem Hafenterminal in Taicang, Provinz Jiangsu, Ostchina. (Foto von Ji Haixin/Xinhua)
Das allgemeine Vertrauen chinesischer Unternehmen in das europäische Geschäftsumfeld sei geschwunden, da die EU intensiv einseitige Maßnahmen ergreife, wie z. B. Untersuchungen im Rahmen der EU-Verordnung über ausländische Subventionen (FSR), erklärte die Chinesische Handelskammer bei der EU (CCCEU) am Sonntag. Dabei äußerte sie sich auch besorgt über die verschärfte Situation für chinesische Unternehmen in der EU.
Die Äußerungen erfolgten als Reaktion auf Medienberichte, wonach das chinesische Unternehmen Great Wall Motor (GWM) seine Europazentrale in München schließen werde. Dieser Schritt hat sofort große Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da die protektionistischen Maßnahmen der EU gegen chinesische Automobilhersteller nach dem Vorbild der USA zunehmen. Chinesische Experten sagten, es sei schade, dass die EU ihren „protektionistischen Knüppel“ gegen chinesische Unternehmen und Produkte schwinge, da diese Unternehmen mit kosteneffizienten Produkten und Dienstleistungen zur grünen Transformation der Region beitragen würden. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, werde sich das auf die grüne Entwicklung in der EU auswirken, warnten sie.
Medienberichten zufolge wird GWM seinen europäischen Hauptsitz schließen und alle 100 Mitarbeiter am 1. August entlassen. Als Gründe werden die schwierigen Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge und die drohenden europäischen Zölle auf chinesische Importe angeführt. Die Gruppe schätze die Autonomie ihrer bestehenden Händlerpartner sehr und werde mit ihnen zusammenarbeiten, um den Verkauf und die Dienstleistungen in Europa fortzusetzen und den Kunden hochwertige Produkte und Erfahrungen zu bieten, erklärte der Automobilhersteller.
Die GWM habe sich immer an eine langfristige globale Strategie gehalten, die in Europa verwurzelt ist und Europa dient. Dies sei seit seinem Eintritt in den europäischen Markt das Prinzip des Unternehmens gewesen.
Das Automobilunternehmen reorganisiere nun seine Präsenz auf dem europäischen Markt, so die Erklärung. Man werde dabei auch die Verantwortung für die Bereitstellung der notwendigen geschäftlichen Unterstützung für bestehende europäische Händler und Kunden aus Europa übernehmen.
Darüber hinaus plant das Unternehmen, in neue Märkte zu expandieren. Der Betrieb der Great Wall Motor Deutschland GmbH in Deutschland werde im August eingestellt, teilte das Unternehmen mit. Gleichzeitig werde das lokale Ersatzteillager von GWM von Nürnberg in Deutschland nach Amsterdam in den Niederlanden verlagert, wodurch die Kapazität verdoppelt werde, um die Kunden in der europäischen Region besser bedienen zu können.
Das Vertrauen chinesischer Unternehmen in die EU sei durch die intensive Anwendung einseitiger Maßnahmen wie Untersuchungen im Rahmen des FSR und den Einsatz von Instrumenten des öffentlichen Beschaffungswesens erschüttert worden, so die Kammer.
Die Chinesischen Handelskammer bei der Europäischen Union (CCCEU) forderte die EU und ihre Mitgliedstaaten daher dazu auf, ein freundlicheres und günstigeres Geschäftsumfeld für chinesische Unternehmen zu schaffen und sie dabei zu unterstützen, einen Beitrag zum grünen Wandel in der EU zu leisten.