Chinas Industriegewinne stiegen im Juni angesichts robuster politischer Anreize und eines stetigen Wachstums der Industrieproduktion schneller an, was nach Ansicht von Analysten ein weiteres Zeichen dafür ist, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr auf dem Weg zu einer stetigen Erholung ist.
Mitarbeiter arbeiten in einem intelligenten Werk des Lkw-Herstellers FAW Jiefang in Changchun. (Foto vom 19. Februar 2024, Xinhua)
Ihre Kommentare kamen, als Daten des Staatlichen Amts für Statistik (NBS) am Samstag zeigten, dass die Gesamtgewinne von Industrieunternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 20 Millionen Yuan (2,8 Millionen US-Dollar) im Juni um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stiegen – nach einem Anstieg von 0,7 Prozent im Mai. Im Zeitraum von Januar bis Juni stiegen die Gewinne der chinesischen Industrie im Jahresvergleich um 3,5 Prozent, nachdem sie in den ersten fünf Monaten um 3,4 Prozent zugenommen hatten.
Der Anstieg folgte auf positive Indikatoren Anfang des Monats, die auf eine Stabilisierung der Wirtschaft hindeuten, da Chinas Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2024 im Jahresvergleich um 5 Prozent gewachsen ist. Dies stellt eine solide Grundlage für das Erreichen des jährlichen Wachstumsziels von „rund 5 Prozent“ dar.
„Der Anstieg der Industriegewinne deutet auf einen anhaltenden Erholungstrend hin, der vor allem auf die starke politische Unterstützung, die Verbesserung der Marktnachfrage und der Preise für Industrieprodukte sowie auf einen geringen Basiseffekt zurückzuführen ist“, erläuterte Zhou Maohua, ein makroökonomischer Forscher bei der China Everbright Bank.
Der chinesische Erzeugerpreisindex (PPI), der die Preise auf der Herstellerseite misst, sank im Juni um 0,8 Prozent im Jahresvergleich und verringerte sich damit gegenüber dem Rückgang von 1,4 Prozent im Mai.
Zhou sagte, dass Chinas Industriegewinne in der verbleibenden Jahreshälfte wahrscheinlich weiter wachsen würden, „gestützt durch die anhaltenden Bemühungen des Landes, die Erneuerung von Großanlagen und Inzahlungnahmen von Konsumgütern voranzutreiben, die Ausgabe von speziellen Staatsanleihen mit sehr langer Laufzeit, Maßnahmen zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes und die allmähliche Erholung der Marktnachfrage.“ Außerdem fügte er noch hinzu: „Angesichts des robusten Wachstums in der ersten Jahreshälfte, der stetigen Verbesserung der Inlandsnachfrage und der Widerstandsfähigkeit des Außenhandels wird Chinas wirtschaftliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte auf festeren Füßen stehen.“
Nach Angaben des in Singapur ansässigen „ASEAN+3 Macroeconomic Research Office“ hat Chinas wirtschaftliche Erholung weiter an Fahrt gewonnen, unterstützt durch eine Erholung der Auslandsnachfrage und die nachlassende Belastung durch die Korrektur im Immobiliensektor.
Das Forschungsbüro schätzt, dass Chinas Wirtschaft in diesem Jahr um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen werde, was über dem vorgegebenen jährlichen Wachstumsziel des Landes von etwa 5 Prozent liegen würde.