Der Internationale Währungsfonds (IWF) begrüßt Chinas „robustes Wirtschaftswachstum und die Erholung des privaten Verbrauchs nach der Pandemie“, heißt es in einem neuen Bericht.
Jedes Jahr besucht ein IWF-Team China und andere Länder, um Wirtschafts- und Finanzdaten zu erheben und mit den Beamten der einzelnen Länder über deren wirtschaftliche Entwicklungen und Politik zu diskutieren. Am Freitag veröffentlichte der IWF den Abschlussbericht für Chinas Artikel-IV-Konsultationen in diesem Jahr (China's 2024 Article IV Consultation).
Chinas Wirtschaft sei widerstandsfähig geblieben, auch wenn der Immobiliensektor weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen habe, heißt es in dem Bericht. Der Bericht betonte, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes im Jahr 2023 um 5,2 Prozent und in der ersten Hälfte des Jahres 2024 um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen sei.
Angetrieben von Chinas starken Wirtschaftsdaten aus dem ersten Quartal erhöhte der IWF seine Prognose für das jährliche Wirtschaftswachstum des Landes in diesem Jahr auf 5 Prozent. Das markiert eine Aufwärtskorrektur um 0,4 Prozentpunkte gegenüber den im April veröffentlichten Prognosen im „World Economic Outlook“ des IWF.
Diese Erwartung steht im Einklang mit Chinas Anfang des Jahres angekündigtem Ziel, im Jahr 2024 ein Wirtschaftswachstum von „rund 5 Prozent“ zu erreichen.
Der IWF erklärte, dass dieses Wachstum „in erster Linie durch starke öffentliche Investitionen und die Erholung des privaten Konsums nach dem Ende der COVID-Pandemie angetrieben wurde, wobei in jüngster Zeit auch die Nettoexporte für einen Schub sorgten.“
Die Inflation sei jedoch in den letzten Quartalen angesichts der anhaltenden Wirtschaftsflaute niedrig gewesen.
„Mit Blick auf die Zukunft wird davon ausgegangen, dass das Wachstum im Jahr 2024 weitgehend mit dem Ziel der Regierung übereinstimmt und die Inflation allmählich anzieht, wenn sich die Produktionslücke schließt und die Auswirkungen der niedrigeren Rohstoffpreise nachlassen“, so der Bericht.
„Entschlossene politische Maßnahmen zur Erleichterung der Anpassung im Immobiliensektor oder marktorientierte Strukturreformen könnten das Vertrauen stärken und zu unerwartet guten wirtschaftlichen Ergebnissen führen“, so der Bericht.
Ein ausgewogener politischer Ansatz und marktfreundliche Strukturreformen seien notwendig, „um mittelfristig ein qualitativ hochwertiges, grünes Wachstum zu fördern“.
Der IWF begrüßte auch Chinas derzeitige Bemühungen, die notwendigen Anpassungen des Immobiliensektors zu fördern und das Vertrauen der Hauskäufer zu stärken, und betonte die Notwendigkeit eines umfassenden politischen Pakets für einen effizienten und kostengünstigen Übergang, so der Bericht. Der IWF wies auch auf Chinas „konstruktive Rolle“ bei der Bewältigung globaler Herausforderungen hin, wie z. B. die Unterstützung der Umschuldung einkommensschwacher Länder und die Bewältigung des Klimawandels.