Chinesische Automobilhersteller sind in der Liste der 500 weltweit führenden Unternehmen des Fortune Magazins stark vertreten, wobei mehrere von ihnen in der Rangliste schnell aufsteigen, was den Einfluss der einheimischen Marken verdeutlicht.
In der jährlich erscheinenden Fortune-500-Liste werden die Unternehmen anhand ihres Umsatzes bewertet. Die letzte Rangliste, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, notiert den staatseigenen Automobilhersteller SAIC mit einem Umsatz von 105,2 Milliarden Dollar im Jahr 2023 auf Platz 93 der Liste. Das Unternehmen wurde 2004 erstmals in die Fortune 500 aufgenommen und ist seit 11 Jahren in Folge unter den Top 100 vertreten.
Der Automobilbauer und NEV-Riese (New Energy Vehicle, Neue Energie-Fahrzeuge) BYD macht in der Liste den größten Sprung unter den globalen Automobilherstellern und klettert in der Liste um 69 Plätze. BYD sichert sich damit Platz 143. Der Umsatz des Unternehmens ist im vergangenen Jahr um 22,1 Milliarden Dollar gestiegen und hat 85,1 Milliarden Dollar erreicht.
BYD hat die NEV-Verkäufe im Jahr 2023 auf 3,02 Millionen Einheiten gesteigert, womit das Unternehmen zum ersten Mal in die Top 10 der weltweit meistverkauften Automarken aufstiegen ist. Die NEVs von BYD werden in 88 Ländern und Regionen weltweit in mehr als 400 Städten verkauft.
Der Autokonzern Geely, zu dem Marken wie Volvo, Polestar und Lotus gehören, steht seit 13 Jahren auf der Fortune-500-Liste. Mit einem Jahresumsatz von 70,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 ist Geely in der Rangliste um 40 Plätze auf Platz 185 gestiegen.
Im Jahr 2023 hat Geely Auto sein Verkaufsziel übertroffen und insgesamt 1,69 Millionen Fahrzeuge verkauft, darunter 487.000 NEVs. Im vergangenen Jahr wurden 274.000 Fahrzeuge exportiert, ein Plus von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Autobauer Chery debütiert mit einem Umsatz von 39,1 Milliarden US-Dollar auf der Liste und belegt damit Platz 385. Mit 1,88 Millionen verkauften Fahrzeugen hat der Autohersteller seinen Absatz im Jahr 2023 seit dem Jahr 2021 verdoppelt.
Das in der Provinz Anhui ansässige Unternehmen hat bisher insgesamt 3,9 Millionen Fahrzeuge exportiert und steht damit seit 21 Jahren in Folge an der Spitze der chinesischen Pkw-Marken. Im Jahr 2023 stammte jedes dritte aus China exportierte Auto von Chery.
Weniger erfolgreich ist der Hersteller Dongfeng Motor, der in der jüngsten Liste um 52 Plätze auf Platz 240 zurückgefallen ist und damit den größten Rückgang unter den globalen Automobilherstellern verzeichnet. Die im Vergleich schwächere Leistung des Unternehmens hängt nach Unternehmensangaben mit den Herausforderungen zusammen, die sich aus den Joint Ventures mit Nissan, Honda und Citroën ergeben.
Als Reaktion auf die schwierige Situation hat Dongfeng seine NEV-Transformation beschleunigt und konzentriert sich auf Marken wie Voyah, M-Hero und Nammi. Der Absatz von Voyah ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 97 Prozent auf 36.400 Einheiten gestiegen.
Die FAW Group verbessert sich in der Liste um zwei Plätze auf Platz 129, die BAIC Group um einen Platz auf Rang 192. Die GAC Group ist hingegen um 16 Plätze auf Rang 181 zurückgefallen.
Neben den chinesischen Autoherstellern hat es der Batterieriese CATL im zweiten Jahr auf die Liste geschafft. Der Anbieter von Batterien für Elektrofahrzeuge ist mit einem Umsatz von 56,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 um 42 Plätze auf Platz 250 geklettert.
Das Unternehmen ist seit sieben Jahren in Folge der weltweit größte Anbieter von EV-Batterien und der einzige chinesische Autozulieferer, der in den Fortune 500 aufgeführt ist. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat der weltweite Marktanteil 37,5 Prozent erreicht.
Chinas aufstrebender NEV-Sektor hat die Platzierung der chinesischen Automobilhersteller in der Fortune-500-Liste vorangetrieben. Das verbesserte Ranking spiegele auch die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Marken auf dem Weltmarkt wider, erklären Branchenanalysten.
Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach reduzierten Kohlenstoffemissionen und umweltfreundlichen Transportmitteln bieten NEVs nach Expertenmeinung bedeutende Marktchancen für die chinesischen Automobilunternehmen.