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„Photovoltaik-Meer“ in nordchinesischer Wüste nimmt Gestalt an

Dienstag, 27. August 2024 Quelle : German.people.cn

Im Dorf Chaideng in der Stadt Ordos erstrecken sich 3,46 Millionen blaue Sonnenkollektoren, die 30 Millionen Quadratmeter bedecken, über die Wüste und verwandeln das endlose Sandmeer in ein schimmerndes „Photovoltaik-Meer“.

Die Solaranlage ist Teil eines ehrgeizigen Landgewinnungsprojekts in der Wüste, das als „Große Photovoltaikmauer“ bekannt ist und sich entlang des nördlichen Rands der Kubuqi-Wüste erstreckt.


Foto vom 16. Oktober 2021 zeigt eine Photovoltaikanlage inmitten der Kubuqi-Wüste in der Stadt Ordos im Autonomen Gebiet Innere Mogolei. (Foto: Liu Wenhua/China News Service)

Wenn dieses Großprojekt auch nicht mit der Länge der echten Chinesischen Mauer mithalten kann, soll es sich aber laut Liu Tianyun, stellvertretender Direktor des Amts für Forstwirtschaft und Grasland von Ordos, über eine Länge von etwa 400 Kilometern und eine durchschnittliche Breite von fünf Kilometern erstrecken.

Es werde einen neuen Flächenrekord für Photovoltaikparks in China aufstellen und nach der Fertigstellung eine Leistung von 100 Millionen Kilowatt aufweisen, sagt Liu.

Bis heute hat die Stadt eine Solarstromkapazität von 5,42 Millionen Kilowatt auf über 200.000 Mu (rund 13.333 Hektar) Sandfläche installiert.

In der Kubuqi-Wüste gibt es ausgedehnte und offene Flächen, die sich perfekt für Solarparks eignen. Die Region verfügt über reichliche Solarressourcen mit etwa 3.100 Sonnenstunden pro Jahr.

Lokale Solarprojekte haben sich neben der Stromerzeugung auch bei der Eindämmung der häufigen und heftigen Sandstürme und der Wüstenbildung in der Region als hilfreich erwiesen.

Mit dem Projekt wurde ein innovativer Ansatz eingeführt, bei dem auf dem Boden unter den Solarpaneelen zur Stromerzeugung Pflanzen wachsen und Kleinvieh grasen kann.

Die Sonnenkollektoren können die Grundwasserverdunstung um 20 bis 30 Prozent reduzieren, spenden gleichzeitig Schatten und reduzieren die Windgeschwindigkeit, was alles dem Pflanzenwachstum zugutekommt.

Da Pflanzen und Geflügel im Schatten gedeihen, bietet dieser Ansatz sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile.

In einigen Trockengebieten wird auch die solarbetriebene Tropfbewässerung zum Begrünen von Wüstenlandschaften eingesetzt.

Um sich an die anspruchsvollen Bedingungen in Wüstenumgebungen anzupassen, wurden bei Photovoltaikmodulen Innovationen umgesetzt.

Die Photovoltaikmodule nutzen bifaziale Technologie und hocheffiziente Zellen, die das Sonnenlicht von beiden Seiten einfangen und so das hohe Reflexionsvermögen sandiger Oberflächen nutzen können, um die Stromerzeugung um etwa 8 Prozent zu steigern.

Auch die Lebensdauer der Module wurde durch die Einführung von Doppelglas-Verkapselungsmaterialien von 25 auf 30 Jahre verlängert.

Der Mindestabstand zwischen den Photovoltaikmodulen und dem Boden wurde auf circa 2,5 Meter angepasst, sodass sich sowohl Menschen als auch Maschinen bei der Landarbeit uneingeschränkt bewegen können.

Die Stadt Ordos, die auch für ihre reichen Kohlevorkommen bekannt ist, verfügt über mehrere große Kohlebergwerke, die über die Kubuqi-Wüste verstreut sind. Das aufbereitete Abwasser aus den Kohlebergwerken wird zur Solarenergieanlage geleitet, wo es zur Reinigung der Solarpaneele und Bewässerung der Pflanzen verwendet wird.

Unter Solarpaneelen im Dorf Chaideng stehend, sagte Zhang Xiuling, stellvertretender Bürgermeister von Ordos, durch das Anpflanzen von Feldfrüchten im Sand und deren Bestückung mit Solarpaneelen entstehe im Wesentlichen ein doppelschichtiger „Schutzschild“, der den Flugsand fest in Schach halte.