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Bewohner kleinerer Städte sorgen für steigende Tourismusausgaben während der Nationalfeiertage

Mittwoch, 09. Oktober 2024 Quelle : German.people.cn

Die Einwohner kleinerer Städte haben während der Ferienwoche zum Nationalfeiertag vom 1. bis 7. Oktober eine beträchtliche Kaufkraft bewiesen. Das zeigen die von Online-Reisebüros in China erhobenen Daten.

Eine größere Anzahl von Einwohnern aus Städten und Landkreisen des dritten Ranges und niedriger sei der Datenauswertung zufolge während der Feiertagswoche zum ersten Mal geflogen, meldet das Online-Reisebüro Qunar. Dazu gehörten ebenfalls erste Reisen ins Ausland.

Laut dem Unternehmen, das zu den führenden Online-Reiseanbietern in China gehört, haben Einwohner aus mehr als 600 Städten und Landkreissitzen ihre ersten Flüge während der Feiertage unternommen, was einem Anstieg von 11 Landkreisen und Städten auf Kreisebene im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht.

Vor allem kleinere Städte und Landkreise dominierten die Liste der Top-10-Städte mit dem größten Anstieg bei Erstflugbuchungen, meldet Qunar. Die Zahl der Erstflugtickets, die von Einwohnern in Städten und Landkreisen des dritten Ranges und niedriger gebucht wurden, stieg im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023 um mehr als 50 Prozent.

Die Gründe für diesen Trend sind nach Angaben der Plattform unterschiedlich. „Einige Städte auf der Liste haben erst vor kurzem einen Flughafen bekommen, in anderen, wie Fuyang in der Provinz Anhui, Jieyang in der Provinz Guangdong und Linyi in der Provinz Shandong, sind seit Anfang des Jahres zahlreiche neue Flugrouten hinzugekommen“, erklärte Cai Muzi, Forscherin am Big Data Research Institute von Qunar.

Auch die verbesserte Anbindung an nahegelegene Flughäfen trug demnach zum Anstieg bei den Flugreisen bei. In Xuchang in der Provinz Henan beispielsweise können die Einwohner alle Sicherheitskontrollen vor Ort durchführen, bevor sie am Xinzheng International Airport in Zhengzhou, der Provinzhauptstadt, an Bord gehen, fügte Cai hinzu.

Einwohner kleinerer Städte und Landkreise haben während der Feiertagswoche zudem ein starkes Interesse an Auslandsreisen gezeigt. Die Erstbuchungen für internationale Flüge dieser Gruppe seien im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 70 Prozent gestiegen, erklärte Qunar.

Mit Ctrip bestätigte ein weiteres führendes Online-Reisebüro den festgestellten Trend in einem am Montag veröffentlichten Bericht über Tourismus und Konsum während der Nationalfeiertage. Diese Bevölkerungsgruppe bevorzugt jedoch tendenziell Kurzstreckenziele, wobei 13 der 20 wichtigsten Auslandsreiseziele Kurzstreckenoptionen sind.

Im Gegensatz dazu reisen die Bewohner von Städten der ersten und zweiten Reihe nach den Ctrip-Daten weiter und geben mehr aus. Laut Ctrip entfallen 37 Prozent ihrer gesamten Ausgaben für Auslandsreisen auf zwölf Fernreiseziele, darunter das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten und Australien, die zu den 20 beliebtesten Reisezielen gehören.

Mit der wachsenden Zahl an Einwohnern kleinerer Städte, die ins Ausland reisen, ergeben sich auch immer größere Wachstumschancen für die globale Tourismusbranche, erklärte Mao Lin, ein Ctrip-Forscher.

Unterdessen haben sich kleinere Städte und Landkreise während der Ferienwoche aber auch selbst als attraktive Reiseziele herauskristallisiert, wie die Buchungen, die in diesen Gebieten auf der Qunar-Plattform am stärksten zugenommen haben, belegen. Suchbegriffe wie „weniger Touristen“, „Nischendestinationen“ und „Reisen gegen den Strom“ haben deutlich an Popularität gewonnen.

Weil die großen Ferienorte zu dieser Jahreszeit regelmäßig überfüllt sind, entscheiden sich immer mehr Menschen, insbesondere aus Städten der ersten und zweiten Stufe, dafür, ihren Urlaub in Bezirksstädten mit geringerer Touristenkonzentration zu verbringen. Dieser Trend habe die Nachfrage nach Hotels mit besseren Beherbergungsmöglichkeiten in diesen Gebieten in die Höhe getrieben, erörterte Cai.

Die Bed & Breakfast-Buchungsplattform Tujia meldet, dass die Buchungen von Unterkünften in Landkreisen während der Ferienzeit im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent gestiegen sind, eine Wachstumsrate, die die Gesamtbuchungen auf der Plattform übertraf. Diese Buchungen wurden nach Angaben der Plattform auf B&Bs in mehr als 1.300 Bezirken im ganzen Land verteilt.

„Wir haben eine unserer höchsten Besucherspitzen in den letzten Jahren erlebt“, erklärt die Betreiberin eines B&B mit 21 Zimmern in der Nähe des berühmten Naturschutzgebiets Jiuzhai-Tal im Kreis Jiuzhaigou in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Die Ferienwoche zum Nationalfeiertag habe sich für sie sowohl als anstrengend als auch als lohnend erwiesen, macht sie deutlich.

Den großen Besucheranstieg führt die B&B-Betreiberin auf den Ausbau der Hochgeschwindigkeitszüge und Schnellstraßen zurück. Ende August wurde in der Region eine Hochgeschwindigkeitszugstation in Betrieb genommen, die die Fahrzeit von der Provinzhauptstadt Chengdu nach Jiuzhaigou von sieben bis acht Stunden auf etwa 1,5 Stunden verkürzt hat.

Da sich immer mehr Menschen dafür entscheiden, ihre Reisepläne auf die Zeit nach dem Nationalfeiertag zu verschieben, erwartete er, dass die Reisespitze länger als in den Vorjahren anhalte und sich insgesamt vom 27. September bis zum 9. Oktober erstrecke, erklärt Qunar-Forscherin Cai.

Das hat zu einer gleichmäßigeren Kurve bei den Flugpreisen geführt, mit weniger Einbrüchen im Vergleich zum gleichen Zeitraum in den Vorjahren. Dieser Trend führe zu mehr Reisen und schaffe einen längeren Nachlauf nach der Golden Week, erklärt sie.

Der Nationalfeiertag gehört in China traditionell zu den Zeiten mit den höchsten Konsumausgaben und damit insbesondere in Sektoren wie Tourismus und Film zu den lukrativsten.

Offiziellen Daten zufolge wurden während der Feiertage bemerkenswerte 765 Millionen Inlandsreisen von Touristen unternommen. Das führte zu Gesamtausgaben in Höhe von 700,8 Milliarden Yuan (etwa 99,11 Milliarden US-Dollar), was einem Anstieg von 6,3 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023 und einem Wachstum von 7,9 Prozent gegenüber 2019 entspricht.