Größte Drohnentestzone in Nordchina genehmigt, um aufstrebende Branche zu fördern

Ein 600 Quadratkilometer großes Gebiet, rund 300 Kilometer südwestlich von Beijing gelegen, wurde als größte Drohnentestzone in Nordchina genehmigt, um die Entwicklung der Wirtschaft im bodennahen Luftraum in China voranzutreiben.

Die Zone, die 25 mal 35 Kilometer misst, ermöglicht Flüge in bis zu 4.000 Meter Höhe, die die Standardgrenze von 3.000 Metern für Flüge im bodennahen Luftraum übertrifft, berichtete „Shijiazhuang Daily“ am Samstag.

Dieser Luftraum in Shijiazhuang, der Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Hebei, sei für Testflüge bemannter und unbemannter Fluggeräte, einschließlich großer Drohnen für gewerbliche Zwecke, vorgesehen, sagt Zhang Minghui, Ingenieur der Aviation Industry General Aircraft Co., Ltd.

Die Testzone erfülle die Anforderungen der Luftfahrt-Notfallhilfe, des Lufttransports, der Wettermodifizierung, des Tourismus im bodennahen Luftraum und der Pilotenausbildung, betont Zhang.

Die einheitliche Verwaltung der Zone könne Prozesse für Unternehmen zur Sicherung des Luftraums effektiv rationalisieren, während die Einführung der 5G-Advanced-Technologie die Überwachung des Flugstatus von Drohnen in Echtzeit erleichtere, sagt Zhang Xueqian, ein für Investitionsförderung zuständiger lokaler Beamter.

Shijiazhuang ist die jüngste chinesische Stadt, die versucht, im aufstrebenden Sektor Fuß zu fassen. Zahlreiche chinesische Unternehmen nutzen bereits das enorme wirtschaftliche Potenzial des Luftraums, indem sie eine Vielzahl von Drohnen, eVTOLs (elektrische senkrecht startende und landende Fluggeräte) und Kleinflugzeugen auf den Markt bringen.

Über 20 Provinzregierungen in China haben die Entwicklung der Wirtschaft im bodennahen Luftraum in ihre Arbeitspläne einbezogen oder entsprechende Richtlinien eingeführt.

Im August startete Beijing an einem Abschnitt der Chinesischen Mauer seine erste Drohnenlieferroute, die es Touristen ermöglicht, innerhalb von Minuten Hilfsgüter bei Hitze und Lieferungen in Notfällen zu erhalten.

Chongqing, eine Bergstadt im Südwesten Chinas, hat im März eine interprovinzielle Route für Flüge im bodennahen Luftraum zur Stadt Zigong in der Nachbarprovinz Sichuan in Testbetrieb genommen.

Am 1. November flog erstmals ein Kleinflugzeug mit einer Kapazität von zehn Passagieren in einer Höhe von etwa 3.500 Metern von Zigong nach Chongqing.

Der Testflug dauerte zweieinhalb Stunden, wodurch sich die Reisezeit im Vergleich zum Fahren halbierte. Die Route soll Ende des Jahres offiziell in Betrieb genommen werden.

Berichten zufolge wurden Chongqing und Chengdu, die Hauptstadt Sichuans, als Pilotstädte für eVTOL-Flüge unter 600 Metern ausgewählt, wobei den lokalen Regierungen erweiterte Genehmigungsbefugnisse eingeräumt wurden.

Die Luftfahrtbehörden in Sichuan haben außerdem die Verfahren für Drohnen-Testflüge gestrafft. Bisher mussten Drohnenunternehmen sieben Werktage vor einem Testflug eine Genehmigung beantragen, nun können Testflüge eine Stunde vor Abflug grünes Licht erhalten.

Die Wirtschaft im bodennahen Luftraum wurde auf der jährlichen Zentralen Wirtschaftstätigkeitskonferenz des Landes im Jahr 2023 als strategisch aufstrebende Branche definiert.

Die Größe dieser Branche in China wurde Ende letzten Jahres auf mehr als 500 Milliarden Yuan (etwa 69 Milliarden US-Dollar) geschätzt, wobei ihr Ausmaß nach Angaben des Chinesischen Amts für zivile Luftfahrt bis 2030 voraussichtlich auf 2 Billionen Yuan ansteigen wird.