Das am 28. Mai 2024 aufgenommene Foto zeigt das Innere eines in China hergestellten Elektrotriebzuges in Abuja, Nigeria. (Xinhua/Yang Zhe) |
James Anowai, Content Creator und YouTuber, spürte das sanfte Brummen der U-Bahn unter sich und war ganz aufgeregt, als er sich kürzlich in der wiederbelebten Abuja Rail Mass Transit (ARMT) in der nigerianischen Hauptstadt setzte.
Für Anowai war diese Fahrt nicht nur seine allererste Erfahrung mit einem Zug, sondern auch eine Gelegenheit, seinen Followern etwas Neues und Aufregendes über die U-Bahn von Abuja mitzuteilen. „Alle sind entspannt. Es ist sehr sauber und macht Spaß. Das ist etwas, was ich immer wieder machen möchte“, sagte er in einem Interview.
Gebaut wurde die U-Bahn von der China Civil Engineering Construction Corporation, einem chinesischen multinationalen Bauriesen. Seit der Wiederaufnahme des kommerziellen Betriebs vor etwa einer Woche wird viel über ARMT berichtet und die lokalen Medien sind begeistert.
Die eleganten, klimatisierten neuen Züge und die gut gesicherten U-Bahnstationen symbolisieren einen Fortschritt im städtischen Pendlerverkehr und bieten eine dringend benötigte Entlastung des Stadtverkehrs.
Anlässlich der Eröffnung am 29. Mai kündigte Präsident Bola Tinubu an, dass die Fahrten mit der neuen U-Bahn bis zum Ende des Jahres kostenlos sein werden - ein Schritt, der die Einwohner dazu ermutigen soll, das neue Verkehrsmittel zu nutzen und ihre wirtschaftliche Belastung zu verringern.
Tinubu, der zusammen mit anderen hochrangigen Beamten eine U-Bahn-Fahrt unternahm, bezeichnete den Betrieb in Abuja als „einen symbolischen Meilenstein des anhaltenden Fortschritts im Land und im Federal Capital Territory (FCT).“ Es sei „eine Frucht der Zusammenarbeit, des Engagements, des Fortschritts und des Weitblicks.“
„Die Abuja U-Bahn haben wir von meiner Vorgängerregierung geerbt. Sie wurde 2018 zum ersten Mal für die öffentliche Nutzung in Betrieb genommen“, sagte er. Seine Regierung habe ihre Wiederbelebung als Teil des Wunsches nach einem funktionierenden und florierenden FCT mit effizienter öffentlicher Infrastruktur und Verkehrssystemen, die den Menschen in der Stadt und umliegenden Gemeinden, dienen, priorisiert.
Die fertiggestellten 45 Kilometer langen Abschnitte A1 und 3 der U-Bahn, welche eine Gesamtlänge von 290 Kilometern aufweist, verbinden die Satellitenstädte von Abuja mit der Metropole. Als Teil des Nahverkehrsprojekts von Abuja soll die U-Bahn zwei Schnittstellen mit der nationalen Bahnlinie haben. Hier gibt es Umsteigemöglichkeiten zur Bahnlinie, die die Hauptstadt mit dem nördlichen Teil Nigerias verbindet.
Die U-Bahn umfasst zwölf Stationen, 21 Betriebsbüros, 13 Brücken, 50 Unterführungen und neun Fußgängerüberführungen. Es wird erwartet, dass der Bau der Bahn und ihre Nutzung neue Städte erschließen und die Wirtschaftstätigkeit entlang des Korridors von Gwagwa, Kalgoni, Dei-Dei, Kubwa, Kukwaba, Dasonga, Asa und anderen zwölf Satellitenstädten der nigerianischen Hauptstadt Abuja ankurbeln wird.
Für viele Fahrgäste ist die kostenlose Fahrt eine sehr willkommene Erleichterung. Miriam Akpan, Angestellte des öffentlichen Dienstes, äußerte sich sehr zufrieden über den U-Bahndienst.
„Die U-Bahn ist bequem und die Stationen sind gut gewartet. Jetzt kann ich auf dem Weg von meinem Haus zum Büro eine Menge Transportkosten sparen, und ich bin froh, dass es schneller geht, als wenn ich bei Arbeitsbeginn und -ende im Stau stehe“, sagte Akpan.
Naomi Oboi, eine Kommunikationsspezialistin, sagte, dass sie sehr beeindruckt war, als sie die U-Bahn von der berühmten Metrostation in Abuja zur 28 Kilometer entfernten Flughafenstation nahm. Nachdem sie bereits die Stadtbahn in Lagos, dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes, und U-Bahnen in anderen Teilen der Welt benutzt hatte, sagte sie, dass sich ihre Erfahrung, vom Einsteigen ohne Verspätung bis hin zu jedem Detail nicht wesentlich von ihren früheren Erfahrungen unterschied.
„Das ist etwas, das vor allem bei den in letzter Zeit gestiegenen Kraftstoffpreisen dem durchschnittlichen Nigerianer wie mir helfen würde“, sagte Oboi. „Das ist Qualität. Das ist sehr gut, solide. Ich hätte nicht erwartet, dass die U-Bahn in Nigeria so solide ist, um ehrlich zu sein.“
„Abuja könnte von den Ausbauplänen profitieren“, sagte Mustapha Bello, Student an der Universität von Abuja. „Wenn sich die Einwohner der Stadt an das neue System gewöhnen, besteht die Hoffnung, dass es nicht nur den täglichen Pendlerverkehr erleichtert, sondern auch zum allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Wohlergehen der nigerianischen Hauptstadt beiträgt.“
Im Rückblick auf seine „unvergessliche Reise“ äußerte Anowai seine Hoffnungen für die Zukunft der U-Bahn und wünschte sich, dass sie bis nach Kuje, einem einkommensschwachen Vorort von Abuja, wo er lebt, ausgebaut wird.